Schwelm. . Jedes Jahr stellt sich für den Koch bzw. die Köchin zu Hause die gleiche Gewissensfrage: Was setze ich meinen Lieben zu Weihnachten als Festtagsmenü vor? Wie auch in den Jahren zuvor wollen wir unseren Lesern darauf eine Antwort geben und zwar mit unserem Drei-Städte-Menü.

Jedes Jahr stellt sich für den Koch bzw. die Köchin zu Hause die gleiche Gewissensfrage: Was setze ich meinen Lieben zu Weihnachten als Festtagsmenü vor? Wie auch in den Jahren zuvor wollen wir unseren Lesern darauf eine Antwort geben und zwar mit unserem Drei-Städte-Menü.

Die Bürgermeister von Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm haben in den zurückliegenden Jahren schon ihre heißen kulinarischen Tipps gegeben. Pfarrer der drei Städte waren ebenfalls gefordert wie auch die Feuerwachen im Südkreis. In diesem Jahr ist die Kreativität der kulturschaffenden Vereine gefragt: die Vorsitzenden der Kulturfabrik Ibach-Haus, der Konzertgesellschaft Gevelsberg und der Kulturgemeinde Ennepetal liefern die Rezepte für Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch.

Hobby: Kochen und Reisen

„Essen ist für mich auch kulturelle Identifikation. Man bekennt sich mit dem Essen zu einer bestimmten Region“, sagt Ulrike Brux. Die Schwelmerin, die in der Nähe von Gießen/Hessen geboren wurde und Wurzeln nach Frankreich hat (ihre Oma wurde dort geboren), gehört zu den Mitbegründern der Kulturfabrik Ibach-Haus im Jahr 2004. Zeitweise stellvertretende Vorsitzende, steht die Pädagogin und Ehefrau des ehemaligen Landrats Dr. Arnim Brux seit 2016 an der Spitze des Schwelmer Vereins.

Neben der Kunst und Musik ist Kochen eine Leidenschaft von Ulrike Brux. „Wir schwanken zwischen französischer und schlesischer Küche“, erzählt sie, die Französisch studiert hat und die Sprache des Nachbarlandes deshalb auch fließend beherrscht. „Mein Mann kommt aus Schlesien und da gibt es traditionell eine ganz besondere Bratwurst und Sauerkraut zu Weihnachten.“ Seine kulinarische Leidenschaft verbindet das Ehepaar Brux mit einem weiteren gemeinsamen Hobby: dem Reisen und zwar bevorzugt mit dem eigenen Wohnmobil. Die Schwelmer lieben die französische Küche – auch wegen der Größe der Portionen, die in der Regel Platz lassen für fünf und mehr Gänge.

Eine Verfechterin großer Tafeln

Das ist auch der Grund dafür, dass Ulrike Brux unseren Lesern gleich zwei Vorspeisen (eine kalte und eine heiße) für das Festtagsmenü zu Weihnachten empfiehlt, die, wie sie beteuert, besonders gut vorzubereiten sind, wenn Essensgäste erwartet werden. Der „Ziegenkäse mit Walnusskruste auf Sternfruchtcarpaccio mit Feigen-Senf-Dressing“ ist in der Provence in Südfrankreich angesiedelt. Das Maronencremesüppchen, von Ulrike Brux im Thermomix zubereitet, ist das absolute Lieblingsessen ihrer Kinder. „Die Suppe gibt’s bei uns immer zu Weihnachten.“ Manchmal werden von Ulrike Brux die benötigten Maronen auch vom Esskastanienbaum aus dem eigenen Garten verarbeitet.

Ihre Hobbys teilt Ulrike Brux gerne mit Gleichgesinnten. Ihrem Engagement verdanken die heimischen Freunde klassischer Musik beispielsweise die Konzerte, die im Rahmen des Klavierfestivals Ruhr und der Reihe Best of NRW seit Jahren das kulturelle Angebot in der Kreisstadt bereichern und im Ibach-Haus an der Wilhelmstraße in Schwelm Erfolge feiern.

Das Koch-Hobby wissen aber vor allen die vielen Freunde und Bekannten des Ehepaars zu schätzen. „Ich koche gerne und auch für viele Menschen“, sagt Ulrike Brux. Essen werde in Deutschland häufig nur mit Nahrungsaufnahme verbunden. Deshalb ist sie auch ein Fan langer Tafeln und mag nicht sonderlich Buffets – das ständige Kommen und Gehen dort lasse einfach keine Geselligkeit aufkommen. „Essen ist für mich ein gesellschaftliches Ereignis. Essen verbindet die Menschen, beim Essen tauscht man sich aus.“

Essen und Kunst ist gleichwohl in der Geschichte der Menschheit untrennbar miteinander verbunden. Viele alte Meister haben Stillleben mit Lebensmitteln kombiniert. Esskultur und Tischgebräuche haben viel mit Tradition zu tun, Esskultur und Tischgebräuche sagen aber auch viel über eine Gesellschaft aus. „Traditionen sind wichtig, darüber werden Werte vermittelt“, weiß Ulrike Brux und zupft ein letztes Mal an der Deko des Vorspeisentellers herum.