Ruth Ivens lebt seit über 25 Jahren im Maria-Berns-Haus in Stoppenberg und wurde dafür geehrt.In der Anlage gibt es 80 seniorengerechte Wohnungen für Paare und Alleinstehende
Stoppenberg. Ruth Ivens fühlt sich "sauwohl" in ihren eigenen vier Wänden. "Von meinem Balkon aus habe ich einen großartigen Ausblick auf Klein-Kalkutta, wie ich es immer nenne", erzählt die 84-Jährige. Damit meint sie die Skyline der Innenstadt.
1982 von Sahle Wohnen fertig gestellt, war Ruth Ivens eine der ersten Mieterinnen, die das Maria-Berns-Haus an der Stoppenberger Straße bezog. Und dort wohnt sie bis heute. 80 seniorengerechte Wohnungen gibt es dort - für Paare und Alleinstehende.
Das Projekt, das gemeinsam von Sahle Wohnen und der Arbeiterwohlfahrt (Awo) ins Leben gerufen wurde, wird gut angenommen. Seit nun bereits 25 Jahren betreut die Awo die Mieter. Fünf von ihnen, die seit über 25 Jahren dort leben, wurden bei einem Fest geehrt - darunter auch Ruth Ivens.
Rainer Köhler von der Awo ist Wohnungsverwalter im Maria-Berns-Haus. "Die Seniorenwohnungen bieten wir ab 60 Jahren an", sagt Köhler. Natürlich könne man solch eine Wohnung auch beziehen, wenn man jünger sei, meint der Wohnungsverwalter. Doch dazu benötige man eine Freistellung durch das Wohnungsamt und außerdem sei das auch "nicht so häufig der Fall". Häufiger käme es dagegen vor, dass auch Behinderte im Maria-Berns-Haus wohnen, erzählt Köhler. Die Wohnungen für Senioren sind zwischen 48 und 60 Quadratmetern groß. Sie verfügen über ein Bad, Schlafzimmer sowie über einen Ess- und Wohnbereich mit Einbauküche. Zusätzlich hat jede Wohnung einen Balkon. "Bei uns gibt es viele Wohnungswechsel", erzählt der Verwalter, "bedingt durch das Alter." Auch der Umgang mit dem Tod gehöre zu seinem Berufsalltag. "Damit muss man umgehen können", meint auch Petra Märker-Hullmann von der Awo.
Für die 84-jährige Ruth Ivens steht fest: "Ich wohne nicht im Heim, sondern in einer Seniorenwohnung." Und dort hat es ihr von Anfang an gefallen. "Als ich Weihnachten 1981 hier eingezogen bin, hat mein Sohn mir nur meine Kisten in die Wohnung gestellt. Da saß ich Weihnachten auf den Kisten, aber ich war so happy", erinnert sie sich. Erst habe sie Parterre gewohnt, "doch da war mir zu wenig Sonne. Jetzt kann ich aus der sechsten Etage über Essen schauen und habe im Sommer bis spät abends Sonne."
Nicht nur über die gegenüberliegenden Bäume, die sie in allen Jahren beobachtet hat, freut sich die 84-Jährige, die in ihrem Haushalt außer Fenster putzen alles selbstständig erledigt. Besonders wenn ihre acht- und 13-jährigen Enkelkinder sie besuchen, ist noch mehr "Leben in der Bude". Nach den Besuchen zieren dann noch mehr selbst gemalte Bilder ihre Wohnungswände.
Für Ruth Ivens stand eines bei ihrem Einzug fest. Und das sieht sie auch noch heute so: "Wenn ich hier wieder ausziehe, dann erst im Zinksarg - aber dafür sind die Aufzüge zu klein."