Berlin.

Neue Geräte, mehr 3-D und ein kostenloses Windows-Update: Microsoft hatte auf seinem jüngsten Produktevent einiges zu verkünden. Doch statt Mobilgeräten oder VR-Brillen war der eigentliche Star der Veranstaltung ausgerechnet ein Desktopcomputer.

Surface Studio

Natürlich ist dieser Desktopcomputer alles andere als gewöhnlich. Mit dem All-In-One-PC Surface Studio legt Microsoft quasi seine eigene Variante des iMac von Konkurrent Apple vor.

Rein optisch ist das Gerät beeindruckend: Das verbaute LCD-Display ist laut Microsoft mit 1,3 Millimetern das dünnste weltweit – und erlaubt es, dass das gesamte Monitorgehäuse des 28-Zoll-Schirms nur 12,5 Millimeter in der Tiefe misst. Trotzdem bringt Microsoft darauf nicht nur beeindruckende 4500 mal 3000 Bildpunkte unter – es lässt sich zudem per Fingerberührung bedienen.

Alle weiteren Computerbauteile – etwa der Core-i7-Prozessor, die Nvidia-Geforce-980-M-Grafikkarte oder der bis zu 32 Gigabyte große Arbeitsspeicher stecken im Fuß des Geräts. Verbunden ist beides durch zwei verchromte Arme, die erlauben, dass das Display mit nur einem Finger wie ein Grafiktablett fast flach geklappt werden kann.

Ein netter Einfall ist außerdem Surface Dial – ein kleiner Metall-Puck, der wie ein externes Scrollrad funktioniert. Sobald man ihn aber auf das Display legt, funktioniert er direkt in der Software als separater Drehschalter.

Insgesamt ist Surface Studio ein eleganter Rechner, besonders für Kreative. Der hohe Preis dürfte viele Privatnutzer aber abschrecken. Die günstigste Fassung des Surface Studios kostet 3000 US-Dollar, in voller Ausbaustufe werden 4200 US-Dollar fällig. In den USA können sie bereits vorbestellt werden, ein Termin für Deutschland ist aktuell noch nicht bekannt.

Surface Book

Das Microsoft-Arbeitstier Surface Book bekommt ein kräftiges Leistungsupdate. Zum einen lässt sich das Gerät nun auch mit einer leistungsfähigeren Grafikkarte – der Geforce GTX 965M – ausstatten, außerdem soll das abnehmbare Tastaturteil jetzt satte 16 Stunden Batterielaufzeit bieten. Erhältlich ist es in den USA für 2400 bis 3300 Dollar – Verfügbarkeit und Preise für Deutschland sind noch nicht bekannt.

Windows Creators Update

Für alle Windows-10-Nutzer interessant – und kostenlos – ist das nächste große „Creators Update“, das Microsoft ebenfalls angekündigt hat. Wichtigster Punkt dabei: Microsoft verspricht „3-D für jeden“. So wird Paint 3D ins System integriert, mit dem man Kritzeleien in 3-D-Objekte umwandeln können soll.

Darüber hinaus soll die Zahl der VR-Brillen für Windows deutlich wachsen: HP, Dell, Lenovo, Asus und Acer werden eigene Modelle herausbringen, die teils nur 299 Dollar kosten sollen.

Auch das Thema „Mixed Reality“, bei der in die echte Welt Grafiken hineinprojiziert werden, soll in Windows bald neue Möglichkeiten bieten. Microsoft bespielt das Thema mit seiner Brille „HoloLens“ und demonstrierte, wie man im Edge-Browser auf einer Möbelinternetseite surfen und einen Stuhl bei Gefallen als realistisches 3-D-Modell direkt in seiner Wohnung platzieren und anschauen kann. Bisher ist das aber nur ein Konzept, also Zukunftsmusik.

Nützlich für alle Anwender dürfte dagegen eine neue Funktion sein, die Kommunikation deutlich natürlicher organisiert. Mit „Windows People“ kann man wichtige Personen – etwa Familienmitglieder oder Arbeitskollegen – einfach auf dem Desktop fixieren. Dort sind dann die verschiedenen Kommunikationswege vereint. So ist ein Skype-Telefonat nur einen Klick von einer E-Mail an dieselbe Person entfernt. Will man ein Dokument teilen, genügt es, dieses einfach auf den Personen-Pin zu ziehen.

Das Windows-Creators-Update wird laut Unternehmensangaben im Frühjahr 2017 als Download verfügbar sein.