Berlin. Anspruch auf einen Ganztagsplatz im Kindergarten und in Grundschulen: Die SPD gibt das zur Integration von Flüchtlingen als Ziel aus.

Zur besseren Integration von Flüchtlingen hat die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Carola Reimann eine Ausweitung des Rechts auf Ganztagsbetreuung auch in Grundschulen gefordert. Die Integration dürfe sich „nicht nur auf den Kita-Bereich beschränken“, sagte Reimann unserer Redaktion. Deshalb müssten die Ganztagsangebote auch an Schulen ausgeweitet werden. Die SPD setze sich für die schrittweise Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung in Kita und Grundschule ein. „All dies kommt nicht nur Flüchtlingskindern, sondern allen Familien zugute“, sagte Reimann.

Göring-Eckardt für zusätzliche Milliarde

Zuvor hatte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt im Interview mit unserer Redaktion eine Ausweitung des Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz gefordert. „Wir brauchen einen einklagbaren Rechtsanspruch auf einen Kita-Ganztagsplatz für alle Kinder. Dieser gilt dann für Flüchtlingskinder genauso wie für deutsche“, hatte Göring-Eckardt unserer Redaktion gesagt. „Viele Kinder kommen erst mit vier oder fünf Jahren nach Deutschland – und einen Rechtsanspruch gibt es bisher nur für unter Dreijährige. Das wollen wir rasch ändern.“ Bildung sei für die Integration „ein extrem wichtiger Punkt“.

Die Fraktionsvorsitzende forderte die Bundesregierung auf, eine Milliarde Euro jährlich in den weiteren Kita-Ausbau zu investieren. Es dürfe keine Konkurrenz zwischen Einheimischen und Flüchtlingen um Kitaplätze geben. Aufgrund der hohen Steuereinnahmen könne die Aufgabe bewältigt werden, ohne die Bürger stärker zu belasten.