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Der Internet-Musikdienst Spotify will deutlich mehr über seine Nutzer erfahren und deshalb mehr Daten sammeln. Wo verbringen sie ihren Urlaub? Wie oft gehen sie joggen? Wie sehen ihre Freunde aus?
„Mit Ihrer Zustimmung erfassen wir Informationen, die Sie auf Ihrem Mobilgerät gespeichert haben. Dazu gehören Kontakte, Fotos oder Mediendateien“, heißt es in einer neuen Fassung der Datenschutzbestimmungen, der die Kunden zustimmen müssen, um den Service weiter zu nutzen. An Ortungsdaten ist die schwedische Firma ebenso interessiert: Abhängig von den Einstellungen „können wir auch Informationen zu Ihrem Standort über beispielsweise die GPS-Daten Ihres Mobilfunkgeräts erfassen“. Andere Nutzer von Spotify-Diensten könnten über den Standort benachrichtigt werden. Registriert werden ebenfalls Infos von Sensoren – etwa „Daten über die Geschwindigkeit Ihrer Bewegungen, beispielsweise, ob Sie laufen, gehen oder unterwegs sind“. Spotify biete inzwischen an, beim Joggen den Rhythmus der Musik an das Tempo des Läufers anzupassen. Das gehe nicht ohne Zugang zu Sensordaten.
Mit den neuen Daten solle der Service für die Nutzer verbessert und neue Angebote entwickelt werden, erklärte Spotify in einem Blogeintrag im Internet. Die Personalisierung der Song-Auswahl gilt als Schlüssel für den Erfolg künftiger Musikdienste. Die Vision ist, dass dem Nutzer aus Millionen Titeln die passende Musik zur Tageszeit, Situation, Beschäftigung oder sogar Stimmung präsentiert werden kann. Dafür müssen die Anbieter viel über die Kunden wissen.
Bei etlichen Nutzern ist das Unverständnis gegenüber den neuen Regeln groß. „Eure neuen Datenschutzbestimmungen sind das Allerletzte“, schreibt ein Nutzer bei Facebook. Eine Nutzerin fragt: „Wieso wollt ihr auf meine Fotos zugreifen?“ Spotify gilt als Marktführer unter den Streaming-Diensten, die Musik direkt aus dem Netz abspielen. Der Service hat 75 Millionen Nutzer, von denen 20 Millionen zahlende Abo-Kunden sind.