Dortmund. Gabriele Khanadnpour wollte ihren Mann nicht sterben lassen. Von den Ärzten ist sie enttäuscht.
Häufig kritisieren Angehörige, dass Ärzte den Patienten gegen seinen Willen beatmet hätten oder per Magensonde ernährt. Gabriele Khanadnpour (60) aus Dortmund beschreibt ein ganz anderes Beispiel. Sie fühlte sich von Ärzten unter Druck gesetzt, ihren Mann sterben zu lassen. Es ist diese Frage, die Frau Khanadnpour immer noch ärgert: „Warum tun Sie sich das an?“, hatte der Arzt sie gefragt.
Frau Khanadnpour hatte ihren Mann, einen Arzt, zu Hause bei schwerer Krankheit gepflegt. Der Zustand ihres ohnehin schwer kranken Mannes habe sich durch einen Zwischenfall im Krankenhaus noch verschlimmert, sagt sie. Aus Versehen, so sagt sie, habe man ihrem Mann die Magensonde durch die Nase nicht in den Magen, sondern in die Lunge geschoben. „Und dann den Brei reingedrückt.“ Die Lungenentzündung war die Folge.
Ihr Mann musste künstlich beatmet werden. Zu Hause, mit der Heimbeatmung. „Ich weiß gar nicht, warum alle immer sagen, man soll nichts mehr machen. Mein Mann wollte immer leben. Er wollte das Leben immer bis zum Letzten ausschöpfen.“ Sie habe sich vor dem Arzt rechtfertigen müssen, das sei schlimmer gewesen als die Pflege ihres Mannes. (pek)