Muhammadu Buhari siegte gegen Amtsinhaber Goodluck Jonathan, und leitet damit den ersten Machtwechsel seit der Rückkehr Nigerias zur Demokratie ein.
Der 72 Jahre alte Muslim Buhari gilt als integer und diszipliniert. Der pensionierte General will die größte Volkswirtschaft des Kontinents von den Plagen der Korruption befreien, für mehr Wachstum sorgen, die Armut bekämpfen und den islamistischen Terror von Boko Haram ausmerzen. Dank diesem Wahlprogramm ist ihm Nigerias erster Machtwechsel seit der Rückkehr zur Demokratie 1999 gelungen.
Sein Anspruch, ein Kandidat der Erneuerung zu sein, beißt sich jedoch mit seiner Vergangenheit. Der Karrieresoldat wurde bereits vor 40 Jahren zum Militärgouverneur eines Bundesstaats ernannt und hatte daraufhin unter verschiedenen Militärregierungen zahlreiche Führungspositionen inne, inklusive Ministerämtern und einer Zeit als Chef des nigerianischen Ölkonzerns. 1983 putschte er sich schließlich an die Staatsspitze, seinen Vorgänger ließ er einsperren.
Während seiner Regierungszeit setzte er die Verfassung außer Kraft und führte mit eiserner Faust eine Kampagne gegen Korruption und für mehr Disziplin im Staat. Die Presse- und Meinungsfreiheit wurde eingeschränkt. Doch die wirtschaftlichen Probleme Nigerias bekam er nicht in den Griff. Schon knapp zwei Jahre später wurde er seinerseits weggeputscht und landete für drei Jahre hinter Gittern.
Inzwischen ist er jedoch nach eigener Aussage ein überzeugter Demokrat. 2003 bewarb Buhari sich erstmals bei einer Wahl um das Präsidentenamt. Er verlor. Auch 2007 und 2011. Doch am Wochenende siegte er gegen Amtsinhaber Goodluck Jonathan, und leitet damit den ersten Machtwechsel seit der Rückkehr Nigerias zur Demokratie 1999 ein.