Seoul. Ein Name nur für den Herrscher: In Nordkorea ist Eltern “Jong Un“ nun offenbar für Neugeborene verboten. Wer so hieß, musste den Namen ändern.
Die Bürger von Nordkorea dürfen einem südkoreanischen Medienbericht zufolge nicht mehr den Namen des Machthabers Kim Jong Un tragen. Wer so hieß, musste den Namen ändern, wie der südkoreanische Rundfunksender KBS am Mittwoch berichtete. Dem Sender liege dazu ein "internes Dokument" des nordkoreanischen Militärs vor. Eltern sei es verboten, an Neugeborene den Vornamen Jong Un zu vergeben.
Die Anordnung gilt als Teil des Personenkults um die Herrscherfamilie im weitgehend abgeschotteten Nordkorea. Dem Bericht zufolge wurde das Verbot bereits zu Lebzeiten des Ende 2011 gestorbenen Vaters von Kim, Kim Jong Il, beschlossen. Kim ist ein weit verbreiteter Nachname in Nord- und Südkorea.
Bisher waren Änderungen freiwillig
Eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums im südkoreanischen Seoul sagte, ihre Behörde könne die Echtheit des Dokuments nicht bestätigen. Eine solche Regelung sei für die Nordkoreaner jedoch nicht neu. Es habe Zeiten gegeben, in denen den Bürgern auch das Tragen der Namen der früheren Staatschefs Kim Il Sung - Kim Jong Uns Großvater - und Kim Jong Il untersagt worden sei.
Nach Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap hatte Kim Jong Il im Januar 2011 ein Dekret veröffentlicht, wonach die Namensänderungen "freiwillig" durchgeführt werden sollten. (dpa)