Berlin. Vielfahrer und Auto-Urlauber sollten einen Auto-Schutzbrief haben. Preislich günstig sind vor allem die „kleinen“ Schutzbriefe der Versicherungen.

Winterzeit ist Pannenzeit: Unfälle, streikende Motoren oder defekte Autobatterien häufen sich zum Verdruss der Autofahrer vor allem in der kalten Jahreszeit. Verbraucherschützer weisen deshalb auf die Vorzüge eines Auto-Schutzbriefes hin.

„Gerade wer viel fährt oder weite Strecken zurücklegt, sollte über einen Schutzbrief nachdenken“, sagt Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale NRW. Zumal sich der finanzielle Aufwand in Grenzen hält. Besonders günstig sind die Auto-Schutzbriefe der Versicherungen. So bietet etwa die DEVK ihren Schutzbrief „Auto Plus“ schon für sechs Euro im Jahr als Zusatzleistung zur Auto-Haftpflicht an. Andere Versicherungen liegen auf einem ähnlichen Niveau, bieten den Brief aber auch nur in Kombination mit der Kfz-Versicherung. Nach Angaben des Versicherungsverbandes GDV liegen die meisten Schutzbriefe der Versicherer im unteren zweistelligen Euro-Bereich.

Angebote vor Vertragsabschluss genau ansehen

Für eine Reise mit dem Auto in den Winterurlaub ist ein Schutzbrief besonders sinnvoll. Denn sie decken auch Pannen im Ausland ab, meist beschränkt sich der Schutz jedoch auf Europa. Wer mit dem Auto in die Türkei oder nach Nordafrika reisen will, sollte sich nach einem Schutzbrief mit weltweitem Schutz umsehen, empfiehlt Verbraucherschützerin Weidenbach. Verbraucher sollten sich vor Vertragsabschluss die Angebote genau ansehen. „Doch sind die Schutzbrief-Leistungen meist nahezu identisch“, hat Martin Oetzmann vom Bund der Versicherten (BdV) beobachtet. Das gilt zumindest für die wesentlichen Punkte.

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Standardpaket mit Pannen- und Unfallhilfe

Geboten wird im Standardpaket in der Regel immer eine Pannen- und Unfallhilfe, das Anschleppen zur nächsten Werkstatt, oder bei Pannen und Unfällen im Ausland auch der Versand von Ersatzteilen, die Übernahme von Kosten für Hotelübernachtungen und auch ein Rücktransport aller Fahrzeuginsassen. Auch ein Mietwagen, eine Bahn-Fahrt oder ein Rückflug wird bezahlt. Die Unterschiede der Schutzbriefe liegen im Detail: So sind manche Leistungen – wie Hotelübernachtungen – an eine Entfernung von 50 oder 100 Kilometern vom Wohnort gebunden.

Zusatzleistungen wie Rechtsberatung und Fahrzeugprüfungen

BdV-Experte Oetzmann rät Autofahrern, die „kleinen Schutzbriefe“ der Versicherer mit den „großen“ der Automobilclubs zu vergleichen. „Die Leistungen eines großen Schutzbriefes sind in der Regel umfangreicher, der Preis dafür aber auch entsprechend höher“, sagt Oetzmann. So bietet beispielsweise der ADAC seinen Mitgliedern für 49 Euro im Jahr diverse Zusatzleistungen wie Rechtsberatung, Verkehrsmeldungen und Fahrzeugprüfungen an. Allerdings beschränkt sich die Pannenhilfe bei einer einfachen ADAC-Mitgliedschaft auf das Inland. Wer einen europaweiten Schutz benötigt und etwa Wert legt auf einen Krankenrücktransport und die Übernahme von Übernachtungskosten, wird beim ADAC jedes Jahr mit stattlichen 89 Euro für eine „Plus-Mitgliedschaft“ zur Kasse gebeten.

Beim ADAC ist die Mitgliedschaft an den Fahrer gebunden

Autofahrern, die vordringlich Hilfe im Notfall benötigen und etwa auf die Rechtsberatung verzichten können, fahren mit einem Schutzbrief der Versicherer in der Regel deutlich günstiger. Bei den meisten Versicherungen kreuzt man bei Vertragsabschluss der Kfz-

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Haftpflicht einfach das entsprechende Kästchen an. Auch ein nachträglicher Abschluss ist normalerweise kein Problem. Ein wichtiger Unterschied: Beim ADAC ist die Mitgliedschaft an den Fahrer gebunden, also unabhängig vom Auto. Bei den Schutzbriefen der Versicherer hingegen beschränkt sich der Schutz auf den versicherten Pkw. Unbedingt beachten: Bei einem Notfall ruft man zuerst die Versicherung an. Sie hat spezielle Vertragspartner, die zum Beispiel das Abschleppen organisieren. So sinnvoll ein Schutzbrief für viele Autofahrer ist, so ist der doch auch nicht für jeden ein Muss. „Autofahrer, die nur kurze Strecken in der Stadt oder zur Arbeit zurücklegen, können sich bei einer Panne auch gut von einem Bekannten abschleppen lassen“, rät Verbraucherschützerin Weidenbach. Auch Verbraucher, die gerade einen Neuwagen gekauft haben, können meist auch auf einen Schutzbrief verzichten. „Die Mobilitätsgarantien der Hersteller sind in der Regel auch gut“, sagt BdV-Experte Oetzmann.