Die Spielekonsolen von Sony und Microsoft sind schon mehr als sechs Jahre auf dem Markt, die Nachfolger längst überfällig. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass Sony in der kommenden Woche mit der Vorstellung einer neuen Playstation vorpreschen wird.
Sony wagt in der kommenden Woche aus der Deckung. Branchenbeobachter sind sich sicher, dass der japanische Konzern beim "Playtation Meeting 2013" am 20. Februar seine Spielekonsole der nächsten Generation in New York vorstellen wird. Die Nachfolgerin der mehr als sechs Jahre alten Playstation 3 werde zeigen, ob Sony noch immer - ähnlich wie Apple - die Kraft hat, die Kunden mit seinen Produkten zu überraschen, sagte Hiroshi Yamashina, Analyst bei der Beratungsfirma BNP Paribas Securities in Tokio der Nachrichtenagentur Bloomberg. Für einen Erfolg müsse Sony vor allem auch Gelegenheitsspieler mit der Konsole ansprechen.
Der Markt für Spielekonsolen ist in den vergangenen Jahren deutlich härter geworden. Browserspiele und vor allem Gelegenheitsspiele auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets machen dem einstigen Kerngeschäft der Branche schwer zu schaffen. Erhebungen der US-Marktforschung NPD Group zufolge stieg der Wert von per Download bezogenen PC-Spielen im vergangenen Jahr zum Beispiel um 16 Prozent an, der Wert der verkauften traditionellen Titel für Konsolen ging dagegen um 21 Prozent zurück.
Selbst die traditionellen Hardcore-Spieler, die regelmäßig neue Spielepakete gekauft haben, gehen dazu über, mehr und mehr auf mobilen Geräten zu spielen. "Sony und Nintendo weigern sich zu akzeptieren, dass sie nicht mehr so einen Markt haben wie vor 20 Jahren", sagte Michael Pachter, Analyst bei Investment-Firma Wedbush Securities in Los Angeles.
Nintendo hatte im Oktober als erster der großen drei Konsolenhersteller seine neue Wii U auf den Markt gebracht und damit den Start der nächsten Generation der Geräte eingeläutet. Das dazugehörige Gamepad lässt sich als Steuerung sowie als zweiter Bildschirm nutzen. Zumindest in Sachen Umsatz verlief der Start der Konsole für Nintendo zufriedenstellen, auch wenn der Absatz der Geräte zunächst geringer ausfiel als beim Vorgängermodell.
Wichtig dürfte bei den neuen Konsolen vor allem sein, wie die Konzerne dem Interesse der Nutzer entgegenkommen, Spiele auch mobil zu spielen. Sony werde seine Erfahrungen im Konsolengeschäft künftig auch auf Smartphones übertragen, kündigte Sony-Chef Kazuo Hirai laut Bloomberg an. Mit der PSP hat der Konzern seit Jahren auch eine mobile Konsole im Programm. Auch die Online-Angebote an Filmen und Musik, die die Spielgeräte zu Unterhaltungszentralen machen dürfte für den Erfolg von Bedeutung sein.
Unterdessen brodelt die Gerüchteküche darüber, mit welchen Features und Entwicklungen die Konzerne ihre Stammkunden überzeugen und neue Kunden gewinnen wollen. Das Spiele-Portal "IGN" hat bereits erste Bilder eines Prototyps des Controllers für die nächste Playstation veröffentlicht. Demnach besitzt das neue Steuergerät auch ein kleines Touchpad für die Navigation mit dem Finger sowie möglicherweise auch ein Touchscreen.
Noch ungewiss ist, wann Microsoft einen Nachfolger seiner Xbox 360 präsentieren wird. Branchenbeobachter vermuten aber, dass der Softwarekonzern seinem Rivalen nicht allzu viel Vorsprung einräumen dürfte. Bis die neuen Geräte tatsächlich auf den Markt kommen, wird es voraussichtlich aber noch bis Ende des Jahres dauern.
Microsoft wird die Nachfolgerin der Xbox 360 vermutlich mit einer deutlich verbesserten Spracherkennung ausstatten, die ähnlich intelligent wie Apples Siri funktionieren soll. So soll sich die Konsole künftig auch per Sprachbefehl ein- und ausschalten lassen, berichteten US-Medien übereinstimmend vor rund einer Woche. Auch Fragen wie "Was spielen meine Freunde am liebsten?" soll die Konsole beantworten können. (dpa/tc)