Die jährliche Steuererklärung ist bei vielen so unbeliebt wie ein Zahnarztbesuch. Doch mit der passenden Software kann man nicht nur Zeit und Nerven sparen, sondern auch jede Menge Geld. “Es gibt Schätzungen, dass der Staat sich jährlich bis 350 Milliarden Euro spart, weil die Leute ihre Steuererklärung nicht richtig oder gar nicht machen“, sagt Jörg Geiger, Redakteur bei “Chip Online“ in München.

München/Hamburg (dapd). Die jährliche Steuererklärung ist bei vielen so unbeliebt wie ein Zahnarztbesuch. Doch mit der passenden Software kann man nicht nur Zeit und Nerven sparen, sondern auch jede Menge Geld. "Es gibt Schätzungen, dass der Staat sich jährlich bis 350 Milliarden Euro spart, weil die Leute ihre Steuererklärung nicht richtig oder gar nicht machen", sagt Jörg Geiger, Redakteur bei "Chip Online" in München.

Wichtig ist, dass man das richtige Programm auswählt. "Wenn man die Steuererklärung 2010 machen möchte, braucht man dafür die Software aus 2011, da nur diese die aktuellen Regelungen und Gesetzesänderungen enthält", sagt Frank Badenius, Redakteur bei "Computerbild" in Hamburg. Das bedeute, ergänzt Geiger, dass man jedes Jahr eine neue Version der Steuer-Software kaufen oder sich ein Update besorgen müsse, um mit dem gültigen Regelwerk zu arbeiten. Sonst verschenke man Geld oder zahle im schlimmsten Fall noch drauf.

Eine Steuer-Software koste meist zwischen 10 und 30 Euro, sagt Geiger. Viele Hersteller böten zwei Programme an: eine teure, umfangreiche Version und eine preiswerte, abgespeckte Variante. Die jeweils günstigere Version empfiehlt der Experte denjenigen, die schon einmal eine Steuererklärung selbst gemacht haben und sich ein bisschen auskennen. "Diese Varianten sind nicht ganz so komfortabel, man bekommt nicht so viel Unterstützung", erläutert Geiger.

Die umfangreicheren Programme gingen den Steuerfall detaillierter mit dem Nutzer durch. Darüber hinaus könne man sehr viel mehr mit ihnen machen als nur eine einfache Einkommenssteuererklärung. Sie seien zum Beispiel auch für Selbstständige geeignet, da man mit ihnen problemlos eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung oder eine Bilanz erstellen könne.

Wichtig sei in erster Linie eine gute Benutzerführung, sagt Frank Badenius - "Gut bedeutet in dem Fall, dass sie verständlich sein muss." Die gängigen Steuerspar-Programme arbeiteten die Eingaben im Interview-Stil Schritt für Schritt ab. So werde man aufgefordert, zunächst alle persönlichen Daten, dann seine Einnahmen und Kosten einzugeben. Im nächsten Schritt rechne die Software alles durch und erstelle dann den voraussichtlichen Bescheid. Die fertige Steuererklärung schicke man per Post oder per Internet an das zuständige Finanzamt. Für den Fall, dass der Steuerbescheid von der Vorhersage abweiche, hätten die meisten Programme eine Kontrollfunktion an Bord. Diese liste die Abweichungen auf und rate gegebenenfalls zum Einspruch - geeignete Formschreiben liefern die meisten Softwares gleich mit.

"Wir haben alle sechs Steuer-Programme der großen Hersteller für die Steuererklärung 2011 getestet. Und es gibt keines, von dem ich abraten würde", sagt "Computerbild"-Experte Badenius. Sein persönlicher Favorit sei allerdings der Testsieger: die "Steuer-Spar-Erklärung 2012" der Akademischen Arbeitsgemeinschaft. "Diese Software hat sich im Test nur einmal verrechnet. Darüber hinaus liefert sie viele Steuer-Tipps, hilft mit nützlichen Berechnungsprogrammen und lässt sich sehr einfach bedienen."

Auch Jörg Geiger hat für "Chip Online" sechs aktuelle Steuerspar-Programme unter die Lupe genommen und hat einen anderen Favoriten: die Buhl-Data-Software "WISO Steuer-Sparbuch 2012". Diese Software führe den Nutzer gut und gebe an den richtigen Stellen die richtigen Tipps. "Das ist meine Empfehlung für all diejenigen, die ihre Steuererklärung zum ersten Mal mit einer Software machen oder keine Ahnung von Steuern haben", sagt der Experte aus München. Besonders viele Informationen für Leute, die es ganz genau wissen wollen, biete das Programm "Taxman 2012" von Haufe-Lexware.

Bis zum 31. Mai 2012 sollte die Einkommenssteuererklärung für 2011 beim Finanzamt eingereicht sein, erinnert Frank Badenius. "Meist reicht aber schon ein Anruf beim zuständigen Sachbearbeiter, um die Frist um einige Wochen zu verlängern", sagt der Experte.

dapd