Hagen. Die Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik findet im Frühjahr 2024 statt. Viele Unternehmen aus Südwestfalen zeigen ihre neuen Produkte.

Bei der Gebäude-Energiewende ist Deutschland noch am Anfang, nach Expertenmeinung aber im europäischen Vergleich sogar Vorreiter. Moderne Energiemanagementsysteme für Gebäude, die Heizung, Elektronik, Verschattungs- und Lüftungssysteme aufeinander abgestimmt steuern, gibt es laut Phillipp Dehn lediglich in rund zehn Prozent der neueren Gebäude. „Wirklich intelligent sind aber nur ein Bruchteil“, sagt der Vorsitzende des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie. Im EU-Vergleich liege Deutschland mit diesen homöopathischen Größenordnungen aber sogar deutlich besser als Resteuropa. Dagegen seien Asiaten zwar später mit smarten Haussteuerungen gestartet, überflügelten die Europäer aber bereits.

Die neuesten Techniken für Gebäude und Lichtsysteme werden im kommenden Frühjahr auf der Messe „Light and Building“ in Frankfurt erstmals nach sechs Jahren wieder in gewohnter Weise präsentiert. Diese Weltleitmesse findet eigentlich turnusmäßig alle zwei Jahre statt. Immer im Wechsel mit der Internationalen Sanitär- und Heizungsmesse ISH. 2022 gab es eine kleinere Herbstvariante, erst 2024 wird wieder das gesamte Messegelände bespielt. Mehr als 2000 Aussteller werden vom 3. bis 8 März 2024 dabei sein. Darunter zahlreiche namhafte aus Südwestfalen wie Trilux Leuchten aus Arnsberg, Mennekes aus Kirchhundem, Hensel aus Lennestadt, OBO Bettermann aus Menden, ABB Busch-Jaeger aus Lüdenscheid oder Jung aus Schalksmühle. Auch Heizungsbauer wie Viessmann stellen aus.

Engpass im Handwerk

Während die Industrieunternehmen laut Verbandschef Dehn die deutlich rückläufigen Neubauprojekte in diesem Jahr an der Nachfrage gespürt hätten, profitiert das Handwerk offenbar vom enormen Sanierungsstau in Bestandsgebäuden. Von Auftragskrise keine Spur, sagt Stefan Ehinger, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH): „Aber wir haben ein Rekordhoch an Betrieben, die gerne Mitarbeiter einstellen würden.“ Ohne das Elektrohandwerk keine Energiewende, behauptet Ehinger: „Ohne uns wird es nicht funktionieren.“ Von der Verdrahtung der Photovoltaikanlage und der Wallbox bis hin zum Anschluss von Wärmepumpen reiche das Spektrum. Nicht zu vergessen: die ganz normale Hauselektrik. Alte Verkabelungen reichen demnach häufig nicht, um den Anforderungen der Zukunft an ein modernes Gebäude gerecht zu werden – oft funktioniere nicht einmal der Anschluss einer PV-Anlage.

Wie es geht und welche modernen Komponenten in Zukunft in Gebäuden verbaut werden - oder es zumindest könnten –, wollen die Aussteller auf der Messe im kommenden Frühjahr zeigen.

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