An Rhein und Ruhr. Laut IHK-Umfragen steht ein Drittel der Wirtschaft am Niederrhein still, in und um Düsseldorf fürchten zwei Drittel Umsatzeinbrüche bis 50%.

Blitzumfragen der Industrie- und Handelskammern (IHK) zeigen, wie schwer die Corona-Krise und der "Shutdown" des öffentlichen Lebens auf der Wirtschaft in der Region lasten. Laut Niederrheinischer IHK ruhen bei einem Drittel der Unternehmen zwischen Emmerich und Duisburg die Geschäfte, 40% erwarten, dass der Umsatz in diesem Jahr um ein Viertel oder mehr einbricht. Die Düsseldorfer Kammer berichtet, dass zwei Drittel der Firmen Umsatzeinbußen bis 50% erwartet. Ein knappes Drittel der Betriebe in der Landeshauptstadt und dem Kreis Mettmann kündigte bereits an, sich von Personal trennen zu müssen.

Die Niederrheinische IHK schätzt den volkswirtschaftlichen Schaden für ihren Beritt auf Basis einer Studie des Münchener Ifo-Institutes auf 250 bis 600 Millionen Euro ein - wohlgemerkt: pro Woche. Elf Prozent der befragten Firmen am Niederrhein fürchten laut Umfrage aktuell um ihre Existenz, wie die Kammer an diesem Freitag (27.März 2020) in einer Mitteilung berichtete.

Engpässe in der Logistik

Die Betroffenheit durch die Corona-Krise ziehe sich mittlerweile durch nahezu die gesamte Wirtschaft, heißt es. Freilich gibt es von Branche zu Branche große Unterschiede: Während die Umsätze bei Gastronomie und Reisebranche praktisch komplett weggebrochen sind, berichtet ein Teil der Unternehmen aus Handel und Industrie von logistischen Engpässen infolge einer komplett veränderten Nachfrage.

In ganz Nordrhein-Westfalen haben die Kammern ihre Beratungsangebot hochgefahren, Hotlines geschaltet. Lob gibt für die Politik in Bund, Land und Kommunen rasch geschnürten, umfangreichen Hilfspakete: "Das kommt in der Wirtschaft gut an", erklärte der Präsident der Niederrheinischen IHK, Burkhard Landers. Auch wenn bei einigen Dingen noch nachgesteuert werden müsse - wichtig sei, dass versprochene Hilfen jetzt schnell bei den Unternehmen ankommen. Das betonte auch Gregor Berghausen, der Hauptgeschäftsführer der Düsseldorfer Kammer. Laut IHK in der Landeshauptstadt sind für die Firmen neben dem Kurzarbeitergeld, Steuerstundungen und Zuschüsse besonders wichtig.