NRW. Mitarbeiter von Werttransportern streiken. Laut der Gewerkschaft Verdi könnte sich das auf die Bargeldversorgung auswirken. Auch NRW ist betroffen.

Sie holen Tageseinnahmen von Geschäften ab, transportieren Wertgegenstände wie Schmuck oder Gold und beliefern Banken mit Bargeld: Die Geld- und Werttransport-Branche spielt eine wichtige Rolle im alltäglichen Geschäft.

Dafür werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht gut genug entlohnt, meint die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und ruft zum Warnstreik auf. Gleich an zwei Tagen, am 17. und 18. Oktober, werden in ganz Deutschland entsprechende Firmen die Arbeit niederlegen. In NRW beteiligen sich laut Verdi folgende Unternehmen:

  • Loomis,
  • Prosegur,
  • Ziemann
  • und der Westfälische Wachschutz Recklinghausen.

Geldtransport-Firmen streiken: Was bedeutet das für Bankautomaten?

Weil der Warnstreik bis Freitag 23.59 Uhr dauern soll und Samstag und Sonntag in der Branche keine regulären Wochentage sind, geht Verdi davon aus, dass es bis in die nächste Woche Auswirkungen geben könnte.

„Das dauert ein, zwei Tage, bis sich das wieder reguliert hat.“

Verdi

Bargeld könnte knapp werden, heißt es. Andererseits war es bei vorangegangenen Streiks in diesem Jahr nur vereinzelt zu Problemen bei der Bargeldversorgung gekommen.

Wo es zu Engpässen kommen kann, ist nicht klar. Für NRW ist laut Verdi dieses Mal keine zentrale Streikveranstaltung geplant. Es sollen einzelne örtliche Aktionen vor den Betrieben stattfinden. Die genannten Firmen in NRW arbeiten in diversen Städten unter anderem in Düsseldorf, Wesel, Moers, Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund, Hagen, Arnsberg, Iserlohn, Menden, Siegen und Recklinghausen.

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Geldtransport-Branche: Tarifverhandlungen gehen in nächste Runde

Hintergrund sind die Lohn- und Manteltarifverhandlungen für rund 10.000 Beschäftigte der Branche, die an den Streiktagen in eine weitere Runde gehen.

„Um Druck auf die Arbeitgeber zu machen, spätestens in der jetzt folgenden Verhandlungsrunde ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, haben wir erneut zum Streik aufgerufen.“

Sonja Austermühle
Verdi-Verhandlungsführerin

Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) habe in der zweiten Verhandlungsrunde am 20. September kein akzeptables Angebot vorgelegt. Auch nach den darauffolgenden Warnstreiks am 30. September sowie am 1. und 2. Oktober sei kein verbessertes Angebot unterbreitet worden, hieß es bei Verdi. 

Die Gewerkschaft fordert:

  • Einen Überstundenzuschlag für alle Zeiten über acht Stunden pro Tag,
  • ein einheitliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld in Höhe eines halben Brutto-Monatsgehalts,
  • einen Urlaubsanspruch von 31 Tagen für alle Beschäftigten
  • und eine Erhöhung der Löhne in NRW auf 23 Euro pro Stunde.

(red/dpa)

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