Berlin. Viele Wärmepumpen sind im Freien installiert. Manchmal ist große Vorsicht angesagt. In dieser Situation muss man den Stecker ziehen.
Immer mehr Hausbesitzer ersetzten ihre alten Heizanlagen durch Wärmepumpen. Die meisten Geräte stehen im Freien – und sind zunehmend auch extremen Wetterereignissen ausgesetzt. Doch wie resistent sind Wärmepumpen gegen dagegen? Tim Rosengart, Gründer der Vergleichsplattform Selfmade Energy, ist Experte für Wärmepumpen sowie Solaranlagen, beantwortetet wichtige Fragen und gibt entscheidende Tipps.
Wie schütze ich meine Wärmepumpe bei Starkregen?
Um eine Luftwärmepumpe effektiv vor den Folgen von Starkregen zu schützen, sollte sie auf einem erhöhten Fundament installiert werden. Das verhindert, dass sich Wasser um das Gerät staut, was die Elektronik und Verkabelung der Pumpe beschädigen könnte. Zusätzlich empfiehlt es sich, ein Schutzdach oder eine Überdachung anzubringen, um das direkte Eindringen von Regenwasser zu vermeiden, rät Tim Rosengart. Regelmäßige Wartungen sowie die Überprüfung der Umgebung auf mögliche Pfützenbildung sind ebenfalls essenziell, um eine langfristige Funktionsfähigkeit der Wärmepumpe zu gewährleisten.
Welche Risiken bestehen für Wärmepumpen bei Gewitter und Hagel?
Hagel stellt für Wärmepumpen, die im Freien stehen, in der Regel kein großes Risiko dar. Selbst bei starkem Hagel können allenfalls kleine Dellen im Gehäuse entstehen, die die Funktion nicht beeinträchtigen. Blitzeinschläge sind zwar selten, aber dennoch möglich. Viel gefährlicher ist jedoch die Überspannung, die ein Blitzeinschlag in der Nähe verursachen kann. Daher ist ein Überspannungsschutz im Sicherungskasten unerlässlich. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann zusätzlich in einen Blitzableiter investieren.
Wie gefährlich sind Wärmepumpen bei Hochwasser? Drohen elektrische Schläge?
Während Regen für die meisten Wärmepumpen kein Problem darstellt, kann Hochwasser gefährlich werden. Eindringendes Wasser birgt durchaus das Risiko eines elektrischen Schlags – egal, ob sich die Wärmepumpe im Freien befindet oder im Haus aufgestellt ist. Deshalb ist es besonders wichtig, in hochwassergefährdeten Gebieten die Wärmepumpe auf einer erhöhten Plattform zu installieren. Sollte es dennoch zu einem Wassereintritt kommen, muss die Stromzufuhr sofort unterbrochen und ein Fachmann eingeschaltet werden.
Was ist zu tun, wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Schäden entstehen?
Sollten trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Schäden auftreten, ist rasches Handeln entscheidend. Als erste Sicherheitsmaßnahme sollte die Wärmepumpe sofort vom Stromnetz getrennt werden, um weitere Gefahren zu vermeiden. Dokumentieren Sie den Schaden umfassend und informieren Sie umgehend den Hersteller oder einen Fachbetrieb. Ebenso ist es wichtig, die Versicherung zeitnah zu benachrichtigen, um eine schnelle Schadensregulierung zu ermöglichen.
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Wie kann man sich gegen Schäden versichern?
Schäden an Wärmepumpen sind häufig über die Wohngebäudeversicherung abgedeckt, die in der Regel auch Blitzeinschläge, Sturmschäden und Wasserschäden einschließt. Um zusätzlich gegen Elementarschäden wie Überschwemmungen abgesichert zu sein, sollte überprüft werden, ob diese Risiken ebenfalls im Versicherungsvertrag enthalten sind. Eine ergänzende Elektronikversicherung kann sinnvoll sein, um empfindliche Bauteile wie die Steuerung der Wärmepumpe zu schützen. Es ist entscheidend, dass die Wärmepumpe bei der Versicherung angemeldet wird, um im Schadensfall einen umfassenden Versicherungsschutz zu gewährleisten.
Wie viele Wärmepumpen stehen im Freien?
Etwa zwei von drei Wärmepumpenanlagen stehen komplett im Freien oder Teile des Systems sind im Freien installiert. Es handelt sich um Luft-Wasser-Wärmepumpen, die seit rund zehn Jahren in größerer Zahl errichtet werden als erdgekoppelte Wärmepumpen. Diese Geräte sind beliebt, da sie effizient heizen, aber die Wärmequelle nicht erst erschlossen werden muss: Luft ist frei zugänglich.
Hintergrund: Die sieben größten Fehler beim Einbau von Solaranlagen
Deswegen sind die Kosten für die Systeme in der Regel deutlich niedriger als für erdgekoppelte Wärmepumpen, die im Haus aufgestellt und mit der Wärmequelle im Boden über Leitungen verbunden werden. Aufgrund der notwendigen Luftzirkulation ist dagegen bei Luft-Wärmepumpen die Aufstellung im Freien notwendig. Es ist zwar möglich, eine Anlage innen zu platzieren, aber dazu sind Luftkanäle nach draußen zu legen.
Sollte man die Wärmepumpe besser im Haus oder außerhalb installieren?
Ob eine Luft-Wärmepumpe im Innen- oder Außenbereich installiert wird, hängt von den spezifischen Gegebenheiten des Hauses ab. Eine Inneninstallation hat den Vorteil, dass das Gerät besser vor Witterungseinflüssen geschützt ist. Allerdings spielt der verfügbare Platz eine wesentliche Rolle und wenn es diesen gibt, ist die Aufstellung innen nur möglich, wenn Luftkanäle nach draußen führen.
Das ist wiederum in Heizräumen, die sich im Untergeschoss eines Hauses befinden, schwierig. Die gesamte Anlage oder auch nur die Außeneinheit mit Ventilator im Freien zu installieren, ist daher oft die praktischere und kostengünstigere Lösung. Zudem spart sie wertvollen Innenraum. Fachfirmen beraten dazu. Unabhängig vom Standort sind eine professionelle Planung und Installation unerlässlich, um die Langlebigkeit und Effizienz der Wärmepumpe zu sichern.
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