Berlin. Das höchste europäische Gericht verdonnert Apple und Google zu Milliardenstrafen. Das ist richtig – offenbart aber auch Schwächen.
Big Tech, Marktführer, Giganten – das sind Begriffe, die schnell fallen, wenn es um die US-amerikanischen Konzerne Apple und Google geht. In wenigen Jahrzehnten haben die weltumspannenden Unternehmen in vielen Geschäftsfeldern Monopole aufgebaut. Google zum Beispiel bei der Werbung im Internet.
Spielt irgendjemand auf einer Website Anzeigen aus, hat sehr wahrscheinlich Google seine Finger im Spiel – und verdient daran mit. Wer Apps entwickelt und an Nutzer verkaufen will, kann das auch nicht ohne die beiden Konzerne tun. Sowohl Apple als auch Google dominieren mit ihren jeweiligen App-Stores den Markt. Die Umsatzbeteiligung, die von den Unternehmen bei Verkäufen verlangt wird, ist saftig.
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Das Agieren der beiden Konzerne ist Richtern in den USA und Europa schon länger ein Dorn im Auge. In der Vergangenheit gab es gegen beide Firmen Urteile, ihre App-Stores stärker zu öffnen. Juristisch mahlen die Mühlen zwar langsam, aber beständig.
Stellung von Big Tech offenbart auch europäische Herausforderungen
Während in den Staaten gerade darüber diskutiert wird, den Google Mutterkonzern Alphabet eventuell zu Aufspaltung zu zwingen, urteilte der Europäische Gerichtshof jetzt in zwei Fällen hart gegen Apple und Google. Die Folgen sind milliardenschwere Strafen.
In beiden Fällen machten die Richter deutlich: Apple und Google dürfen ihre weltumspannenden Tätigkeiten nicht missbrauchen. Der Smartphone-Konzern in dem jüngsten Fall nicht, um Steuervorteile zu kassieren und der Suchmaschinen-Gigant nicht, um sich selbst wettbewerbliche Vorteile zu schaffen.
Die Wehrhaftigkeit Europas aber darf nicht ausschließlich vor Gericht bestehen. Apple und Google legen auch schonungslos offen, woran die Wirtschaft hier in den zurückliegenden Jahren gescheitert ist. Wirtschaftlich hat man kaum Antworten auf Big Tech aus den USA. Weil Innovationen verpasst wurden, kämpfen Teile der alten Wirtschaft hierzulande stattdessen jetzt ums Überleben.
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