Berlin. Es braucht eine Zucker-Ampel auch für Getränke. Damit kann jeder beim Kauf kinderleicht entscheiden, wie viel Zucker man trinken will.
Bei Coca-Cola, Limonaden oder Energie-Drinks weiß fast jeder, dass es sich dabei um wahre Zuckerbomben handelt. Dass auch in manchen Fruchtsäften bis zu acht Stück Würfelzucker je Glas stecken, dürfte für manche neu sein – und sie zu Recht erschrecken. Sind es nicht gerade die Säfte, mit denen man seinen Kindern oder Gästen etwas Gutes, ja Gesundes anbieten möchte? Doch das ist ein Irrglaube. Das Gegenteil ist der Fall.
Eine neue Foodwatch-Studie kommt zu einem alarmierenden Ergebnis. Die Mehrheit der verkauften Limos und Säfte ist überzuckert und enthält im Schnitt 6,5 Stück Würfelzucker je Glas (250 ml). Das Schlimme ist nicht, dass es solche Produkte gibt, sondern dass Verbraucher nicht deutlich sichtbar auf die lauernden Gefahren hingewiesen werden. Stattdessen sind Zucker- und Kaloriengehalt im Kleingedruckten versteckt. Auch fehlen Warnhinweise für mögliche Gesundheitsschäden wie Übergewicht, Adipositas oder Diabetes.
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Getränke: Zucker-Ampel sollte Pflicht werden
Wenn schon die Industrie nicht freiwillig bereit ist, den viel zu hohen Zuckergehalt zu senken, sollte sie wenigstens verpflichtet werden, über eine farbliche, mehrstufige Ampel-Kennzeichnung diesen auf Getränken auszuweisen. Damit jeder auf den ersten Blick – wie beim Nutri-Score für Lebensmittel – erkennen kann, wie hoch der Zuckeranteil ist. Das würde die Transparenz und Eigenverantwortung deutlich erhöhen.
Eltern können dann beim Kauf bewusst entscheiden, ob sie die Gesundheit ihrer Kinder schon früh schädigen wollen oder nicht. Je öfter sie die Produkte mit viel Zucker und Süßstoffen im Regal liegen lassen, desto schneller werden wohl auch Hersteller bereit sein, den Zuckeranteil zu senken. Bis dahin hängt das Wohl der Kinder allein vom verantwortungsvollen Einkauf ihrer Eltern ab.
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