Berlin. Die digitalen Stromzähler können Verbrauchern perspektivisch dabei helfen, Kosten für Strom zu senken – wenn die Anbieter mitziehen.

Die digitalen Strommessgeräte mit Internetverbindung sind nicht wirklich intelligent, auch wenn der Name Smart Meter dies nahelegt. Intelligent kann allerdings deren breiter Einsatz in den Haushalten sein, der ab dem kommenden Jahr forciert wird. Denn damit wird es möglich, die Stromproduktion effizienter zu nutzen. Ob es sich für die Verbraucher auch finanziell lohnt, steht noch auf einem anderen Blatt. 

Die herkömmliche Stromerzeugung war vergleichsweise leicht zu planen. In den verbrauchsstarken Tageszeiten fuhren die Kraftwerke ihre Leistung hoch, wenn weniger Elektrizität benötigt wurde wieder herunter. Doch Wind- und Sonnenenergie richtet sich nicht nach dem Bedarf der Kunden. So wird oft viel Strom erzeugt, der gar nicht benötigt wird. Sinnvoll ist daher eine Steuerung des Verbrauchs, damit sich Angebot und Nachfrage angleichen können. Hier kommen Smart Meter ins Spiel. Sie ermöglichen dynamische Stromtarife, die im Tagesverlauf wechseln. Verbraucher können dann ihre verbrauchsstarken Geräte laufen lassen, wenn der Strom am billigsten ist.

Es wird noch ein paar Jahre dauern, bis diese Neuerung Alltag geworden ist. Zumindest bis dahin lohnen sich dynamische Stromtarife nur für Haushalte mit sehr hohem Verbrauch, etwa durch das Laden von Elektroautos oder den Betrieb einer Wärmepumpe. Ob die Stromkunden bald auch auf breiter Front durch ein wirtschaftlich sinnvolles Verhalten etwas sparen können, hängt stark von der Preisgestaltung der Anbieter ab.

Korrespondent Wolfgang Mulke Kommentarfoto
Wolfgang Mulke ist Wirtschaftskorrespondent. © privat | Privat

Die Stiftung Warentest hat zwischen dem aktuell teuersten und dem billigsten dynamischen Tarif gerade eine Preisdifferenz von 460 Euro im Jahr ermittelt. Der Wettbewerb am Strommarkt lässt auf zukünftige Angebote hoffen, von dem die Verbraucher am Ende profitieren können.