Berlin. Der Berliner Medienkonzern Axel Springer steht laut eines US-Berichts vor der Aufspaltung. Was das für die Marke „Bild“ bedeutet.

Wirbel um Axel Springer: Wie die „Financial Times“ berichtet, verhandeln Konzern- und Vorstands-Chef Mathias Döpfner und der US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) über eine Aufspaltung des Medienkonglomerats des in Berlin ansässigen Unternehmens. In diesem Zuge soll das digitale Rubrikengeschäft von den Medienaktivitäten getrennt werden, etwa den journalistischen Produkten.

Die bekanntesten deutschen Publikationen von Axel Springer sind „Bild“ und „Welt“, hinzu kommen die US-Nachrichtenportale „Business Insider“ und „Politico“. Zu den Rubriken zählen zum Beispiel das Jobportal StepStone und die Immobilienanzeigen-Einheit Aviv.

Dem Bericht zufolge würden Großaktionär Döpfner und Friede Springer, Witwe des Firmengründers Axel Springer, mit der Aufspaltung mehr Kontrolle über die Medienprodukte des Konzerns erlangen. Die „Financial Times“ bezieht sich auf Aussagen von vier Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.

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Axel Springer vor Aufspaltung – Was heißt das für „Bild“?

Der amerikanische Investor KKR ging 2019 eine strategische Partnerschaft mit Axel Springer ein und erwarb in diesem Zuge 44,9 Prozent der Konzernanteile. Der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner und Friede Springer hielten zu diesem Zeitpunkt 45,4 Prozent des Grundkapitals von Axel Springer. Die Verlegerwitwe verkaufte Döpfner 2020 Konzernaktien für etwa eine Viertelmilliarde Euro und schenkte ihm Aktien im Wert von rund einer Milliarde Euro. Zusätzlich erhielt er für ihre restlichen Aktien das Stimmrecht.

Derzeit halten KKR und das Canada Pension Plan Investment Board den größten Anteil an Axel Springer. Die Anteilseigner sollen laut des US-Berichts im Gegenzug die Kontrolle über die Rubriken-Websites des Konzerns übernehmen.

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US-Quellen: Partnerschaft mit KKR vor dem Ende

Zwei Quellen, mit denen die „Financial Times“ gesprochen haben will, geben an, dass das Rubrikengeschäft profitabler sei als das Geschäft mit „Bild“ und „Politico“. Sie mutmaßen, dass der Fokus aufs Rubrikengeschäft für KKR ein Schritt sein könnte, um die Investitionen und die strategische Partnerschaft mit Mathias Döpfner nach fünf Jahren zu beenden.

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Die Spekulationen über eine mögliche Aufspaltung gehen einher mit Döpfners derzeitigen Bemühungen, mehr Einfluss auf dem US-Medienmarkt zu nehmen. Das US-Portal „Politico“ hatte Axel Springer 2021 für eine Milliarde Dollar erworben. Mittlerweile gibt es auch einen deutschen „Politico“-Ableger.