Essen. Tarifeinigung beim Essener Energieversorger RWE: Gewerkschaftsmitglieder erhalten laut IGBCE einen Extra-Bonus.

In den Tarifverhandlungen für rund 18.000 Beschäftigte des Essener Energiekonzerns RWE hat es nach Angaben der Gewerkschaft IGBCE eine Einigung gegeben. Demnach steigen die Gehälter stufenweise um insgesamt 8,8 Prozent. Gewerkschaftsmitglieder erhalten zusätzlich dauerhaft 100 Euro mehr im Monat, so die IGBCE.

Der Tarifabschluss sieht außerdem eine Sonderzahlung in Höhe von 1000 Euro im Sommer 2024 vor. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt 20 Monate.

IGBCE spricht von „satter Entgelterhöhung“

IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden spricht von „einem guten Kompromiss“. RWE gehe es wirtschaftlich sehr gut, der Konzern fahre Milliardengewinne ein. „Mit dem Abschluss profitieren davon endlich auch die Beschäftigten“, betont Nieden, der die ausgehandelte Gehaltssteigerung als „satte Entgelterhöhung“ bezeichnet. Aus Sicht der IGBCE sei die dauerhafte Sonderleistung für Gewerkschaftsmitglieder „eine sehr wertvolle Errungenschaft“.

Die Gewerkschaften IGBCE und Verdi waren mit einer 12,5-Prozent-Forderung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten in die Verhandlungen gegangen. Die Einigung sei in der zweiten Verhandlungsrunde erzielt worden – keine zwei Wochen nach der ersten, so die IGBCE.

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Die Tarifeinigung sieht Gewerkschaftsangaben zufolge vor, dass die Entgelte bei RWE in zwei Stufen steigen: Ab März gebe es eine Erhöhung um 5,8 Prozent, zum Jahreswechsel 2024/25 eine weitere Steigerung um drei Prozent.

Die Vergütungen der Auszubildenden von RWE sollen überproportional steigen – im ersten Lehrjahr um 173 Euro im Monat. Für Auszubildende, die Gewerkschaftsmitglieder sind, soll die monatliche Sonderleistung 50 Euro betragen. Als Einmalzahlung sollen die Azubis im Sommer 500 Euro erhalten.

RWE hat Gewinn im Jahr 2023 deutlich gesteigert

Am 14. März will RWE-Chef Markus Krebber die Jahresbilanz für 2023 präsentieren. Bereits Ende Januar hatte der RWE-Vorstand erklärt, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde voraussichtlich bei 8,4 Milliarden Euro liegen – nach 6,31 Milliarden Euro im Vorjahr.

Auch die Aktionäre sollen profitieren. Für das Geschäftsjahr peilt der RWE-Vorstand eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie an – für das Geschäftsjahr 2024 dann 1,10 Euro je Aktie, also eine zehnprozentige Steigerung.