Düsseldorf. Auf Autobahnen sollen Handygespräche nicht mehr abreißen. Vodafone plant neue Mobilfunkmasten. 5G-Aufrüstung für autonomes Fahren.

Den Ärger kennen viele: Immer an derselben Stelle auf der Autobahn bricht das Handy-Gespräch ab. Das soll sich nun ändern. Vodafone will längs der Autobahnen zusätzliche Funkmasten bauen – auch im Ruhrgebiet.

Die Ziele sind ehrgeizig: 150 zusätzliche Mobilfunkstationen und 1000 weitere Bauvorhaben an den 13.200 Kilometer langen Autobahnen in Deutschland will Vodafone bis Ende 2026 realisieren. So steht es in einer Vereinbarung, die der Düsseldorfer Telekommunikationskonzern mit dem Bundesverkehrsministerium geschlossen hat. Darüber hinaus soll bis spätestens 2028 ein flächendeckendes Netz mit dem schnellen Mobilfunkstandard 5G stehen.

Antennen auf Dächern und Masten

Den Funklöchern soll es auch in NRW und im Ruhrgebiet an den Kragen gehen. Im ersten Halbjahr 2024 plant Vodafone nach eigenen Angaben zusätzliche Mobilfunkanlagen auf der A 43 im Bereich Witten-Heven, auf der A 52 in Essen-Bredeney und auf der A 516 in Oberhausen-Sterkrade. „Aufgrund der dichten Besiedlung und der hohen Standortdichte im Ballungsraum Ruhrgebiet werden wir unsere Antennen auf Dächern oder an Masten anderer Anbieter installieren“, kündigt Vodafone-Sprecher Volker Petendorf an. Auf der Aufgabenliste des Konzerns stehe auch der Ausbau der bestehenden Mobilfunkstation an der A52 im Bereich Essen-Bergerhausen zu einem 5G-Standort.

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Um die Aufrüstung des Netzes zu beschleunigen, haben Bund und Vodafone eine Reihe von Kooperationen vereinbart. So stellt die Autobahn GmbH dem Telekommunikationskonzern künftig bundeseigene Flächen für neue Maststandorte zur Verfügung. Dazu sollen etwa Standorte auf Rastanlagen oder im Bereich von Autobahnmeistereien gehören, wie beide Seiten am Mittwoch mitteilten.

Bund stellte Grundstücke zur Verfügung

„Nachdem im Mai letztes Jahr bereits die Kooperationsvereinbarung mit der Deutschen Telekom unterzeichnet wurde, sorgen wir heute dafür, dass auch der zweite große Netzbetreiber in Deutschland sein Mobilfunknetz schneller ausbauen kann“, sagt Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Autobahn GmbH.

Bei Vodafone zeigt man sich erleichtert, dass der Bund bei langen Genehmigungsverfahren und der schwierigen Suche von Flächen im Bereich der Autobahnen Entgegenkommen signalisiert. „Durch den Bau zusätzlicher Masten schließen wir die letzten verbliebenen Lücken entlang der Autobahnen, machen das Netz dichter und minimieren die Anzahl der Sprachabbrüche“, erklärt Vodafone-Manager Michael Jungwirth und verweist darauf, dass sich auf den Autobahnen auch die Versorgung mit 5G verbessern soll.

5G-Netz ermöglicht das autonome Fahren

Darin sieht Michael Güntner die Voraussetzungen für das autonome Fahren. 5G ermögliche „jetzt auch die Kommunikation der Verkehrsteilnehmenden untereinander“, erklärt der Chef der Autobahn GmbH. Die Vernetzung der einzelnen Fahrzeuge auf einer Autobahn ist die Voraussetzung dafür, dass Autos irgendwann einmal autonom bedient werden können.

Zugleich schaffen wir mit der 5G-Versorgung auf Deutschlands Autobahnen die Voraussetzung für neue Anwendungen im Bereich der vernetzten Mobilität. Die Vereinbarung mit der Autobahn GmbH erleichtert uns den Netzausbau.“