Essen. Bewegung vor einem möglichen Verkauf der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof: Neben P&C soll es weitere Interessenten geben.

In die Suche nach möglichen Käufern für die Essener Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof kommt Bewegung. „Es gibt mehrere Interessenten“, erfuhr unsere Redaktion im Umfeld des Unternehmens. Vor einigen Tagen hatte die Signa Retail Selection AG, zu der Galeria Karstadt Kaufhof gehört, erklärt, sie wolle das deutsche Warenhausgeschäft innerhalb der kommenden Monate veräußern.

In Konzernkreisen von Galeria ist nun zu hören, nicht nur die Düsseldorfer Modekette Peek & Cloppenburg (P&C) habe ein Auge auf die Warenhausstandorte geworfen, darüber hinaus gebe es weitere potenzielle Bieter. Namen sind allerdings noch nicht durchgesickert.

Vor wenigen Jahren war der heutige P&C-Manager Stephan Fanderl noch Konzernchef von Karstadt. Er kennt das Unternehmen und seine Struktur also gut. Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung erklärte P&C allerdings auch, das Unternehmen könne „die Berichterstattung über die Übernahme der Warenhauskette Galeria nicht bestätigen.“

Überraschend verkündete Peek & Cloppenburg am 28. Dezember zudem, Fanderl werde das Düsseldorfer Unternehmen zum Jahresende verlassen. Einen entsprechenden „Handelsblatt“-Bericht bestätigte das Unternehmen auf Anfrage unserer Redaktion.

Galeria sah sich vor Signa-Insolvenz auf gutem Weg

Ende November hatte die vom österreichischen Geschäftsmann René Benko gegründete Signa-Dachgesellschaft Insolvenz angemeldet. Mit der Krise von Signa zeichnet sich ein Verkauf der letzten verbliebenen deutschen Warenhauskette ab, zu der bundesweit 91 Filialen und rund 12.500 Beschäftigte gehören. Nach zwei überstandenen Insolvenzen wähnte sich Galeria Karstadt Kaufhof auf dem Weg der Besserung, unter dem Strich hatte der Konzern zuletzt aber nach wie vor Verluste verbucht.

Signa hatte im Rahmen des jüngsten Insolvenzverfahrens im Frühjahr zugesagt, 200 Millionen Euro in die Kaufhäuser zu investieren. Ob dieses Geld fließt, ist unklar. Von besonderer Bedeutung im Verhältnis von Signa und Galeria ist: Die Warenhauskette hatte dem Vernehmen nach als Mieter für etwa 20 Gebäude rund 180 bis 200 Millionen Euro pro Jahr an Signa gezahlt.

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Galeria Karstadt Kaufhof sei organisatorisch mittlerweile ganz anders aufgestellt als noch vor einigen Jahren, betonte Unternehmenschef Olivier Van den Bossche unlängst im Gespräch mit unserer Redaktion. „In der Vergangenheit, bei der Metro oder Karstadt-Quelle und Arcandor, war das Warenhaus Teil von komplexen Konzern- und Verwaltungsstrukturen“, sagte er. „So große Organisationen beschäftigen sich viel zu viel mit sich selbst und viel zu wenig mit den Kunden. Das ist jetzt anders.“