Berlin. Auch wenn die deutschen Gasspeicher komplett gefüllt sind, Energie bleibt wertvoll – und sollte deshalb mit Bedacht verbraucht werden.
Die Erdgasspeicher in Deutschland sind zu 100 Prozent voll. Was für eine gute Nachricht! Vor einem Jahr noch haben sich die Augenpaare von 84 Millionen Deutschen ängstlich auf die offiziellen Grafiken gerichtet. Mit vollen Speichern in der Hinterhand kann man jetzt beruhigt den kalten Wintermonaten entgegenblicken. Oder?
Nein, aus dem Schneider sind wir noch nicht! Erst vergangene Woche hat das Bundeskabinett die Verlängerung der Energiepreisbremsen beschlossen – vorausgesetzt, die Europäische Kommission in Brüssel stimmt dem Vorhaben zu. Dann würden private Haushalte für Gas weiterhin 12 Cent brutto pro Kilowattstunde bezahlen, für Fernwärme 9,5 Cent und für Strom 40 Cent. Warum? Weil wir uns laut Bundesregierung weiterhin in einer „Risikophase“ befinden.
Weiterhin wohlüberlegt mit Energie umgehen
Für die Verbraucher bedeutet das vor allem: Energie bleibt trotz Preisbremsen im Vergleich zum Vorkrisenniveau relativ teuer. Schon allein mit Blick auf den eigenen Geldbeutel lohnt sich (Energie-)Sparen also weiterhin. Aber auch Experten wollen keine vollständige Entwarnung geben. Immerhin reichen die vollen Speicher „nur“ für zwei bis drei durchschnittlich kalte Wintermonate.
Bedeutet im Umkehrschluss: Wir sollten weiterhin wohlüberlegt mit unserer Energie umgehen. Zudem werden europäische Länder wie beispielsweise Österreich nach wie vor von Russland mit Gas versorgt. Würden hier die Lieferungen wegfallen, müsste Deutschland aus europäischer Solidarität dem Nachbarn aushelfen.
Die Freude über volle Gasspeicher soll damit zwar niemandem getrübt werden. Aber es gibt überzeugende Argumente, die weiterhin zum Sparen anregen. Jedenfalls überzeugend genug, um nicht in jedem Zimmer der Wohnung die Heizung nonstop voll aufzudrehen.
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