Berlin. Viele überlegen, sich ein Balkonkraftwerk zu kaufen. Eine Anschaffung kann sich lohnen. Nicht nur finanziell. Doch es gibt Hindernisse.
Immer mehr Deutsche entdecken ihren Balkon als Standort für ein kleines Kraftwerk. So genannte Steckersolaranlagen erleben derzeit einen Boom. Mehr als 300.000 produzieren mittlerweile Strom auf dem Dach, dem Balkon oder im Kleingarten. Allzu hohe Erwartungen für eine klimaneutrale Stromproduktion sollten damit aber nicht verbunden werden. Dazu ist die Gesamtleistung einfach zu gering. Fraglich bleibt auch, ob sich die Anschaffung finanziell immer lohnt. Das hängt auch wesentlich vom Sonnenschein am jeweiligen Ort ab.
Ernüchternd ist die Erfahrung mit dem deutschen Amtsschimmel. Die Auflagen sind immer noch nicht klar geregelt. Vom vielzitierten neuen Deutschland-Tempo ist bei der Vereinfachung der Rechtslage noch nicht viel zu sehen. Immerhin soll der Betrieb ab 2023 deutlich erleichtert, weil entbürokratisiert werden. Dann steht einer weiteren Verbreitung der Kleinkraftwerke nichts mehr im Wege.
Balkonkraftwerk: Mehr Unabhängigkeit bei Stromausfall
Für die Betreiber kann sich die Anschaffung mehrfach lohnen, vor allem, wenn der Kauf öffentlich gefördert wird. Die Ersparnis bei den Stromkosten ist insbesondere bei den künftig erlaubten größeren Leistungen spürbar. Sie steigt im Verlauf der Jahre auch noch an, weil der CO2-Preis die Stromkosten weiter erhöhen wird. Ein weiterer Vorteil ist die teilweise Selbstversorgung mit Energie. Von Ausfällen im Stromnetz sind die Besitzer weniger stark betroffen.
Hintergrund: So bleiben die Einnahmen beim Balkonkraftwerk steuerfrei
Schließlich sorgt die Eigenproduktion auch für ein verantwortungsvolleres Verbrauchsverhalten. Denn mit den eigenen Ressourcen geht der Mensch in der Regel sorgsamer um. Unterm Strich können Balkonkraftwerke so eine langfristige Erfolgsgeschichte werden.
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