Düsseldorf. Für die Wärmewende werden unzählige Fachleute in den Klimaberufen gesucht. Wo es offene Stellen gibt und was das Handwerk bezahlt.
Die Energiewende hinterlässt Spuren auf dem Arbeitsmarkt: Die sogenannten „Klimajobs“ wie Dachdecker, Heizungsmonteure und Photovoltaiktechniker erleben aktuell einen wahren Boom, wie eine Auswertung von Stellenanzeigen durch die Online-Plattform Stepstone ergab. Die Verdienstchancen seien gut, heißt es.
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„Die Handwerksbetriebe stellen sich auf die Energie- und die Wärmewende ein und suchen in diesen Bereichen dringend Personal“, sagt Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei der Stepstone Group. Aktuell sind Hunderte Jobs in der Sparte Ausbildungsberufe im Handwerk auf dem Recruiting-Portal, das Jobsuchende und Unternehmen zusammenbringen will, zu finden.
Fachkräfte, Meister und Auszubildende gesucht
Die gestiegenen Preise für Gas und Öl, aber auch die erwarteten Vorschriften des „Heizungsgesetzes“ der Bundesregierung bescheren den Gewerken eine Vielzahl an Anfragen und Aufträgen. „Es werden nicht nur erfahrene Fachkräfte und Meister gesucht. Bald ist Ausbildungsstart, dann wird sich erneut zeigen, dass auch beim Nachwuchs der Bedarf ungebrochen ist“, so Zimmermann.
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Nach Angaben von Stepstone hat sich die Nachfrage nach Dachdeckerinnen und Dachdeckern, die auch Solaranlagen auf Häuser montieren, binnen eines Jahres versiebenfacht. Bei Mechatronikern und Mechatronikerinnen für Kältetechnik gab es zum Stichtag im Mai ein Plus von 163 Prozent. Zudem wurden doppelt so viele Elektrotechniker und Elektrotechnikerinnen in der Energie- und Gebäudetechnik gesucht. Bei Solar- und Photovoltaiktechnikern waren 65 Prozent mehr Stellen ausgeschrieben, im Bereich Heizungsmonteurinnen und Heizungsbauer ging es um 54 Prozent bergauf.
Stepstone.de: Attraktive Gehälter
Arbeitsmarktexperte Zimmermann weist darauf hin, dass in den sogenannten Klimajobs durchaus attraktive Gehälter gezahlt würden. Der Brutto-Durchschnittsverdienst liegt laut Stepstone Gehaltsreport 2023 in der Berufsgruppe Handwerk bei 39.956 Euro. Im Klimahandwerk erwarten Beschäftigte in Deutschland vergleichbare Gehälter:
• Dachdecker/innen: 36.000 Euro;
• Mechatroniker/in für Kältetechnik: 39.000 Euro;
• Elektrotechniker/innen (Energie- und Gebäudetechnik): 42.000 Euro;
• Solar- bzw. Photovoltaiktechniker/in: 40.000 Euro;
• Heizungsmonteur/in bzw. Heizungsbauer: 42.300 Euro.
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Wie viele Klimajobs unbesetzt sind, vermag Stepstone nicht mitzuteilen. Das deutsche Handwerk macht aber seit geraumer Zeit auf seine zentrale Rolle bei der Energiewende aufmerksam. „Ohne Handwerk geht beim Klimaschutz nichts. Genau deshalb sehen immer mehr junge Menschen optimale Karrierechancen in unseren rund 30 Klimagewerken: Gerade im Elektrohandwerk und den Fachbetrieben für Sanitär, Heizung und Klima verzeichnen wir in den vergangenen Jahren ein deutliches Plus an Ausbildungsverträgen“, freut sich Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer NRW und der Handwerkskammer Düsseldorf, die auch große Teile des Ruhrgebiets abdeckt.
Kunden warten zehn Wochen
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Das sei ein gutes Signal. „Im Kampf gegen den Fachkräftemangel brauchen wir aber mehr Tempo, denn die Auftragsbücher im Handwerk sind voll“, fordert Ehlert. Nach seinen Angaben warten Kundinnen und Kunden derzeit im Schnitt zehn Wochen von der Auftragserteilung bis zum Beginn der Arbeiten. „Damit mehr Photovoltaikanlagen installiert und Wärmepumpen eingebaut werden, müssen wir jetzt alles daran setzen, unser inländisches Erwerbspersonenpotenzial voll auszuschöpfen und die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte zu erleichtern“, so der Handwerkspräsident.