LEBENSMITTEL. Die Moerser Dr. Oetker-Tochter hat die Produktion um ein Drittel gesteigert.
MOERS. 30 Mio E investiert, die Produktion um rund ein Drittel gesteigert: Nachdem der Nahrungsmittelriese Oetker im Jahr 2004 das Familienunternehmen Onken in Moers übernommen hat, wird kräftig daran gearbeitet, Marktführer für Frische-Produkte in Deutschland zu werden. Bei Fertigdessert habe sich das Moerser Werk mit aktuell 14,3% Marktanteil auf Platz 2 hinter Campina (20,9 %) und vor Danone (12,3%) geschoben, teilte Uwe Witt von der Oetker-Zentrale in Bielefeld mit.
Rund 600 Millionen Becher pro Jahr
Ansonsten ist Oetker äußerst zurückhaltend mit Zahlen, die Umsätze einzelner Werke und auch die künftige Preisentwicklung betreffen. Insgesamt hatte die Dr. Oetker GmbH im vergangenen Jahr 1,47 Mrd E im In- und Ausland umgesetzt. Ob und wie viel die 400 Milchbauern, die Onken unter Vertrag hat, bald mehr für ihre Milch kassieren, wird nicht kommentiert. Ebenso wenig wie die Frage, ob Verbraucher deshalb für Frische-Produkte bald deutlich mehr zahlen müssen.
Ein paar Zahlen belegen dann doch das Wachstum am Niederrhein: Rund 600 Mio Becher pro Jahr - das sind rund 2,2 Mio je Produktionstag - kommen aus dem Moerser Gewerbegebiet Hülsdonk in diesem Jahr in die Kühlregale. Das sind etwa 200 Mio mehr als 2004. Ein Teil dieses Wachstums ist auf die Umsiedlung der Produktion von Fertigdesserts aus Zeven in der Nähe von Bremen zurückzuführen, die vor wenigen Wochen abgeschlossen wurde. Insgesamt werden in Moers rund 140 Produkte hergestellt - von der Roten Grütze über Sahne-Quark bis hin zum Griespudding.
Mit dem großen Familienunternehmen aus Ostwestfalen im Rücken, freut sich Werksleiter Thomas Dohrwardt, könnten die Moerser bundes- und europaweit die Werbetrommel rühren. Gut die Hälfte der Produktion wird vom Niederrhein ins westeuropäische Ausland und nach Polen exportiert. 50 Lkw rollen täglich vom Hof.
Investiert wurde unter anderem jüngst in das Hochregallager: Die Kapazität wurde auf Stellplätze für 8000 Euro-Paletten verdoppelt. 11 Produktionslinien wurden auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die 12. Linie soll 2008 aufgestellt werden und in Betrieb gehen. (NRZ)