Wesel. Am Wochenende hatte es einen Ansturm auf den Auesee gegeben, die Zufahrt musste gesperrt werden. Die Verwaltung denkt über Konsequenzen nach.

Die Bilder am Wochenende waren allerorten die gleichen: Extreme Besucherschlangen vor den Freibädern, lange Staus auf den Zufahrten zu den Badeseen – die Menschen zog es am heißesten Wochenende des Jahres an und ins Wasser.

Die sommerlichen Temperaturen lockten am Samstag und Sonntag auch viele Menschen an den Auesee: Bereits in den Morgenstunden war ein starker Zulauf zu verzeichnen, Autokennzeichen vom ganzen Niederrhein und auch aus dem Ruhrgebiet waren zu entdecken.

Autofahrer parken an der B8

Nachdem die Stadt die Zufahrten zum Auesee gesperrt hatte, wichen viele Autofahrer aber zum Parken an der Bundesstraße 8 aus. Dort sprach das Ordnungsamt am Freitag 90 Verwarnungen aus, am Samstag und Sonntag noch einmal insgesamt 176. „Das ist schon eine Menge für ein Wochenende“, so Gerd Füting, Leiter des Fachbereichs Ordnung.

Am Sonntag indes hätten sich die Autofahrer dann schon ein wenig disziplinierter gezeigt, wobei auch der Ansturm etwas geringer als noch am Samstag war. Neun Autos hatte die Stadt am Freitag abschleppen lassen, weil die verkehrsbehindernd im Bereich des Auesees geparkt hatten.

Die Stadt will nun die Erfahrungen vom vergangenen Wochenende nach Rücksprache mit den Beteiligten von Stadtwacht sowie Ordnungsamt auswerten und mögliche Konsequenzen für einen weiteren Ansturm in den kommenden Wochen ziehen, wie der Beigeordnete Rainer Benien erklärte.

DLRG leistete 280 Stunden

Was auch ganz im Sinne von CDU-Bürgermeisterkandidat Sebastian Hense ist. „Die Verwaltung hat getan, was möglich war – und es war die richtige Entscheidung, die Zufahrt zu schließen. Aber alle Beteiligten müssen sich nun überlegen, wie man künftig das Wildparken verhindert.“

Die Mitglieder der DLRG Wesel leisteten rund 280 Stunden von Freitag bis Sonntag. Am Auesee gab es 31 Sanitätseinsätze, wobei in vier Fällen der Rettungsdienst hinzugerufen werden musste. Außerdem wurden elf Kinder gesucht und erfolgreich aufgefunden.

Am Sonntagabend tauchten während der Aufräumarbeiten der Wachmannschaft plötzlich Badegäste mit einem vierjährigen Kind auf, das sie aus dem Wasser gerettet hatten. Die Einsatzkräfte begannen sofort mit der Versorgung des bewusstseinsgetrübten Kindes mittels Sauerstoff und Beatmungsbeutel, konnten es kurze Zeit später stabilisiert an den Notarzt übergeben.

Eltern lassen Kinder im Rhein planschen

Auf dem Rhein war die DLRG am Samstag und Sonntag mit dem Rettungsboot zwischen Bislich und Voerde unterwegs, trafen dabei leider einige Badende am Ufer an, die auf die Gefahr das Badens im Rhein aufmerksam gemacht wurden. Diese Appelle wurden aber offensichtlich nicht besonders ernst genommen, denn meist gingen die Menschen wenige Minuten später wieder ins Wasser.

Besonders erschreckt hat die DLRG, dass viele Kinder im Rhein planschten während die Eltern viele Meter entfernt am Ufer saßen. Glücklicherweise gab es aber keine Badeunfälle.