Weseler Filiale ist ein „Wackelkandidat”. Geschäftsführerin Astrid Vogell: „Es wird definitiv keine Kündigungen geben.”
Wesel. Nun auch noch der Kaufhof? Der Stadt Wesel droht nach Schließungen wichtiger Unternehmen in der Vergangenheit weiteres Ungemach am „Nabel der Innenstadt”: Der Kaufhof-Konzern gab gestern die Schließung von vier Filialen und vier weiterer Häuser bekannt, die „auf der Kippe” stehen. Zu Letzteren zählt auch Wesel.
Die rund 50 Mitarbeiter wurden informiert, dass bis Anfang Juli geprüft wird, ob die Filiale profitabel ist. Das Problem: Der Mietvertrag des Gebäudes läuft Ende 2010 aus – und das könnte im schlimmsten Fall das Ende des Warenhauses bedeuten. Geschäftsführerin Astrid Vogell zeigt Verständnis für die Konzernleitung: „Man möchte mit einer Filiale Geld verdienen, das ist doch klar.”
Passiert dies nicht, gibt es zwei Möglichkeiten: „Entweder den Umsatz steigern oder die Ausgaben senken.” Also werden Mitarbeiter gekündigt? „Nein, es wird definitiv keine Kündigungen bei uns geben”, so Vogell.
Mit dem Kaufhof fiele nach der früheren Hansa das letzte „Warenhaus”. In seiner Ecklage zur Kreuz-/Korbmacherstraße in der Mitte der Fußgängerzone ist dies zudem ein zentraler Treffpunkt und Ort vieler Veranstaltungen und Aktionen. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp spricht von einem „Vorzeigehaus”, das erst 2003 erneuert wurde.
Um den Kaufhof nach Wesel zu holen, sei das Nachkriegsrathaus an dieser Stelle abgerissen worden. „Wir werden um den Erhalt des Hauses und seiner oft langjährigen Mitarbeiter kämpfen”, kündigte sie an. Sie stehe mit dem Konzern in Kontakt.