Die Gesamtschule Lauerhaas verpflichtet sich, gegen Diskriminierung und Mobbing aktiv zu werden.

„Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage” ist eines der größten Schulnetz-werke Deutschlands. 531 Einrichtungen machen bundesweit bereits mit und rund 400 000 Kinder und Jugendliche. Gestern kamen noch einmal 1000 Schüler hinzu, die sich gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing oder Gewalt wenden wollen. Während einer kleinen Feierstunde wurden Plakette und Urkunde der Gesamtschule am Lauerhaas verliehen.

Der Titel sei weniger Auszeichnung als Selbstverpflichtung für die Zukunft, so Renate Bonow von der Landeskoordinationsstelle des Schulprojekts. Tatsächlich war eine der Voraussetzungen für die Verleihung der Plakette, dass mindestens 70 Prozent aller Schüler und Mitarbeiter versprechen, sich künftig gegen Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen.

Initiator der Anerkennung als couragierte Schule war der Christlich-Jüdische Freundeskreis, für den Günter Fassbinder gestern besonderen Wert auf das Wort Courage legte: „Es ist wichtig den Mund aufzumachen und für eine Sache einzutreten.” Schülervertreterin Kübra Yildirm rief anschließend dazu auf, „täglich unser eigenes Handeln zu kontrollieren und unsere Denkweisen und Ansichten zu hinterfragen”.

Patenschaften

Wenn nach den Sommerferien die neuen Fünftklässler die Gesamtschule Am Lauerhaas zum ersten Mal betreten, dann werden sie bereits von ihren Paten aus den Klassen acht und neun erwartet. Die werden den Jüngsten helfen, sich in der neuen Umgebung zu orientieren, und ihnen den Start erleichtern. Es ist ein ganz neues Projekt an der Gesamtschule, auf das sich die künftigen Paten schon jetzt in einer AG vorbereiten. Unterstützung bekommt die Schule dabei vom Jugendreferat des Evangelischen Kirchenkreises Wesel.

Rund 30 Acht- und Neuntklässler lernen in der wöchentlichen AG, wie sie die Schüler der fünften Klassen in Konfliktsituationen unterstützen und bei Problemen beraten oder Freizeitaktivitäten gestalten. Zu Beginn des neuen Schuljahres werden die Jugendlichen den fünften Klassen zugeordnet, die sie beispielsweise in Vertretungsstunden besuchen oder während Sprechstunden beraten. In anderen weiterführenden Schulen in Wesel gibt es bereits Projekte dieser Art. (hut)

Aufgabe der Gesamtschule am Lauerhaas ist es jetzt, das angestrebte Ziel mit Leben zu füllen. Ein guter Anfang sei gemacht, mit einem Patenschaftsprojekt für die Fünftklässler, so Renate Bonow.

Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, die zur Auszeichnung gratulierte, gefiel besonders, dass die Programme und Aktionen gegen Rassismus von den Jugendlichen selbst ausgehen sollen. Dadurch würden sie, so die Bürgermeisterin, für ihre Rolle als mündige Bürger geschult.