Wesel. .
Wer warten muss, hat Zeit, sich umzuschauen. Das soll sich demnächst vor allem an den Weseler Bushaltestellen lohnen. Dort, wo es noch die alten Betonwartehäuschen gibt, wird es in den nächsten Monaten immer bunter. Der Anfang wurde bereits von der Weseler Künstlerin Marie-Paule Neu gemacht, die mit ihren drei Töchtern Malaika, Samantha und Tatjana sowie Sohn Nathanael den Betonklotz an der Quadenwegschule in eine philippinische Fischerhütte umgewandelt hat (wir berichteten). Schließlich lebte die Lehrerin mit ihrer Familie dort vor Jahren eine Zeit lang.
Jetzt sollen weitere farbliche Lichtblicke folgen. Die Stadt hatte dazu aufgerufen, dass sich interessierte Künstler und Kreative melden können, wenn sie Interesse haben, in ihrem Umfeld aktiv zu werden. Die Resonanz war riesig, heißt es bei Wesel-Stadtmarketing, und Reiner Schürmann vom Grundstücksmanagement im Rathaus bestätigt dies. Aus ganz unterschiedlichen Richtungen kommen die Angebote, so dass die Wartemöglichkeiten an den Haltestellen irgendwann wohl alle ein wenig anders aussehen. Möglichst soll ein Bezug zum Standort hergestellt werden, sagt Schürmann.
Noch im Laufe dieses Monats werden zwei Graffitikünstler an der Haltestelle „Kiek in den Busch“ am Evangelischen Krankenhaus loslegen. Das Motiv wird also etwas mit der Einrichtung zu tun haben. Was genau es ist, steht noch nicht fest. Das müssen die Gespräche ergeben, die auch noch mit weiteren Interessenten für andere Standorte geführt werden.
Voraussichtlich ist mit dem Wartehäuschen Nummer zwei für 2014 erst einmal Schluss, so dass 2015 weitere Hingucker folgen können – „peu à peu“, wie Schürmann es ausdrückt. Das Warten an Wesels Bushaltestellen könnte sich also zum visuellen Vergnügen entwickeln.