Wesel. . Zum 60-jährigen Bestehen präsentiert der THW-Ortsverband Wesel sich und seine umfangreiche Ausrüstung. Vorführungen mit Hebekissen und Einsatzgerüstsystem

Der Schutz der Zivilbevölkerung, technische Unterstützung von Polizei oder Feuerwehr und Hilfseinsätze im Ausland – das sind die Aufgaben des Technischen Hilfswerks (THW), das 1950 gegründet wurde. Seit 60 Jahren gibt es auch in Wesel einen Ortsverband, der sich zum Jubiläum an der Weseler Rheinpromenade mit seiner Ausrüstung präsentierte.

Sämtliche Fahrzeuge, die der THW-Ortsverband Wesel zu bieten hat, waren zwischen Freibad und Welcome-Hotel aufgefahren.

Dabei stach vor allem der Gerätekraftwagen „GKW 1“ ins Auge, ein großer LKW im typischen THW-Blau, der neben Platz für die neun Mann starke Bergungsgruppe auch Ausrüstung für fast jeden Notfall bietet. „Das ist immer das erste Fahrzeug, das rausgeschickt wird“, erklärt Thomas Gerlach, Gruppenführer der ersten Bergungsgruppe.

Zum Inventar des Lasters gehören auch Hebekissen. Sie sehen unscheinbar aus, wie schwarze Gummi-Kopfkissen, können aber im aufgepumpten Zustand eine Last von beeindruckenden 40 Tonnen anheben: Zur Demonstration lag eines der Kissen unter dem rechten Vorderrad des GKW, den es einige Zentimeter vom Boden anhob.

Auch ist eine komplette Werkstatt – inklusive Werkbank, Schraubstock und Werkzeug für Elektrik, Mechanik oder Holzbearbeitung – mit an Bord. Zudem gibt es ein Notstromaggregat, das acht 1000-Watt-Scheinwerfer betreiben könnte.

Als Sonderausstattung verfügt der Weseler GKW 1 über ein Brennschneidgerät, mit dem sich Metalltüren aufbrennen lassen.

Ein anderer Hingucker war das Einsatzgerüstsystem (EGS). Aus den Metallstangen und -platten lässt sich fast alles bauen, meistens wird es als Stützgerüst für einsturzgefährdete Gebäude verwendet. Zur Jubiläumsfeier haben die THWler einen neun Meter hohen Turm daraus gestapelt, an dem geklettert wurde.

Das aber nicht zum Spaß, sondern um einen weiteren Ausrüstungsgegenstand des THW zu demonstrieren: das Rollgliss. Dabei handelt es sich um ein Abseilgerät mit Flaschenzugprinzip.

Im Ernstfall können damit entweder die THW-Helfer bei gefährlichen Klettereinsätzen gesichert werden, oder aber Personen gerettet werden. Menschen könnten mit dieser Vorrichtung aus Schächten gezogen werden.

Modulsystem

Das meiste der hier gezeigten Ausrüstung, lässt sich auch in jedem anderen THW-Standort finden. „Das THW ist ein Modulsystem, das heißt alle Ortsverbände sind gleich aufgebaut“, erklärt Johannes Sorge, Sprecher des Weseler THW. Das hat die Vorteile, dass sich die Ausrüstung mehrerer Ortsverbände kombinieren lässt und auch, dass die Helfer überall eingesetzt werden können.