Hamminkeln. . Jetzt geht es ganz schnell und die Bagger rücken an. Schon im November sollen die Arbeiten für den Brückenschlag über die Betuwe in Höhe des Landcafés Mutter Busch beginnen. Bereits im Vorfeld gibt’s Ärger. Es ist nämlich nur ein Radweg auf der Brücke geplant.
Der Brückenschlag über die Betuwe-Strecke soll im November beginnen - zumindest für den Bahnübergang neben dem Landcafé Mutter Busch. Bereits im Januar waren in dem südöstlich der Diersfordter Straße gelegenen Bereich 25 Eichen gefällt worden - als vorbereitende Aktion auf die zu erwartende Großbaustelle. Projektleiter Christoph Angenendt vom zuständigen Landesbetrieb Straßenbau NRW rechnet damit, dass der Auftrag Mitte Oktober erteilt wird. Die Ausschreibung ist erfolgt, man befinde sich zurzeit in der Wertung.
Zunächst wird der Oberboden abgetragen, dann geht es an das Brückenbauwerk, unter dem drei Gleise Platz finden werden. Insgesamt nimmt der Bau der L 480 n rund 4,25 Hektar Fläche in Anspruch. Gut 5000 Kubikmeter Erde werden bewegt und wieder eingebaut. Zusätzlich sind weitere 130 400 Kubikmeter an Bodenmassen nötig.
Der Bau inklusive der Fahrbahnanschlüsse, die in einem leichten Bogen verlaufen, erstreckt sich über 1,4 Kilometer. Die Baukosten werden mit sechs Millionen Euro angegeben. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2017 angedacht. Der bisherige Bahnübergang wird dann beseitigt sein.
Zunächst soll es keine großen Beeinträchtigungen des Verkehrs auf der Diersfordter Straße gegeben - von Baufahrzeugen einmal abgesehen, die für die Einrichtung der Baustraße nötig sind. Ganz auszuschließen sind Störungen allerdings nicht. Zählungen vor neun Jahren haben ergeben, dass innerhalb eines Tages knapp 1800 Fahrzeuge vorbeirollen, davon 124 Lkw.
Der Weseler SPD-Fraktionschef Ludger Hovest wähnt bei dem Bauvorhaben einen Schildbürgerstreich. Denn die Brücke soll einen Radweg erhalten, die Anschlüsse aber nicht. Das könne nicht sein, findet er und appelliert unter anderem an die Landtagsabgeordneten und die Planungsbehörde, hier dringend nachzuarbeiten. Alle redeten über Radtourismus und Freizeitvergnügen, aber hier solle alles beim Alten bleiben - ein Unding, meint Hovest. Er wisse aus eigener Erfahrung, wie gefährlich die viel und oft genutzte Verbindung zwischen Hamminkeln und Diersfordt ist und wie Autofahrer und Motorradfahrer hier rasen. Es müsse zwingend ein Radweg her. Zuletzt war im März ein 37 Jahre alter Autofahrer auf der Diersfordter Straße geblitzt worden - mit sattem Tempo 180.