Schermbeck. . Silke Sümpelmann aus Schermbeck führt ihren Hof weitgehend allein. Am Sonntag trafen sich dort viele Landwirte zum Frühschoppen und zur Jungzüchterolympiade.
Zum Frühschoppen und zur Jungzüchterolympiade trafen sich viele Landwirte am Sonntag auf dem Hof Sümpelmann. Die Familie stand beim offiziellen Teil mit im Zentrum, denn Silke Sümpelmann erhielt von Gerd Luywen eine Auszeichnung für „herausragende, züchterische Erfolge“. Der Vorsitzende des Kreisrindviehzuchtvereins lobte den „frauenfreundlichen Betrieb“, denn die Schermbeckerin führt den Hof mit rund 60 Rindern weitgehend allein. Aber mit Hilfe von Eltern, Kindern und weiteren Kräften, wie die Geehrte in ihrem Dank ausdrücklich erwähnte.
Melkroboter im Einsatz
Seit 2007 leitet sie den vom Vater gepachteten Hof in vierter Generation. Bei ihrer Arbeit unterstützt sie viel Technik und zudem das berufliche Fachwissen von Ehemann Markus. Er führt in Raesfeld einen Betrieb für Landtechnik und installierte 2010 auf dem Hof einen Melkroboter. Im gleichen Jahr kam ein Jungviehstall dazu und „als zweites Standbein“ entdeckte Silke Sümpelmann die Vermarktung von Zuchtbullen. „Das funktioniert, und so soll es bleiben“, meinte die erfolgreiche Landwirtin. Damit habe sie eine Marktnische gefunden und genutzt.
Fachfirmen stellten sich vor
Ebenfalls geehrt wurden bei dem Treffen für züchterische Erfolge Wolfgang Schüring aus Hünxe, Christiane und Bernhard Berning aus Hamminkeln-Wertherbruch sowie Karl Koch aus Dinslaken.
Alle 300 Züchter des Vereins waren eingeladen. Fachfirmen nutzten die Gelegenheit, sich und ihre Produkte und Dienstleistungen vorzustellen. Der zehnte Frühschoppen war zugleich der erste in Schermbeck.
„Das sieht hier immer so geleckt aus“, versicherte Kreistierzuchtberater Ulrich Köster mit Blick auf die sehr gepflegte Anlage. „Sie managt den Hof allein“, erklärte er zum Hintergrund der Auszeichnung. Das sei schon etwas Besonderes, ebenso, dass Sümpelmann im Vorstand des Kreisrindviehzuchtvereins mitarbeite. Eine Modell-Kuh, Blumen und Urkunde gab’s als Dank.
„Landwirte legen viel Wert auf eine neutrale Beratung“, erklärte Köster seine Aufgabe, die vielfältigste Bereiche umfasse. Bei Rindern (machen den Großteil aus), Schweinen, Pferden („macht auch viel Arbeit“) und Schafen gibt der Berater Tipps vor geplanten Investitionen. „Was würden Sie empfehlen?“, diese Frage höre er oft, denn schließlich gehe es bei vielen Vorhaben schnell um eine Menge Geld. Ortstermine können bei der Entscheidung eine wichtige Hilfe sein.
„Lieber ein paar Kühe weniger“ sagte er über die Höfe allgemein. Mit ihren 60 Tieren liege Familie Sümpelmann etwas unter dem Schnitt des Kreises. Statt Masse sei Qualität gefragt, meinte Köster.
Der verflixte Trecker
Als „besonderes Highlight“ kündigte Luywen die Olympiade der Jungzüchterclubs an, bei der Mannschaften aus Kleve, Heinsberg, Euskirchen, dem Rheinisch-Bergischen Kreis, Viersen und Wesel, also fast dem ganzen Rheinland, gegeneinander antraten. Die Weseler aber außer Konkurrenz, erklärte Vorsitzende Melanie Schlawes, weil sie als Vorjahressieger als Ausrichter dabei waren.
Bei den Jux-Spielen spielte das Wasser eine große Rolle und die Aufgaben, die mit dem Trecker zu lösen waren, gerieten besonders knifflig. „Die Hydraulik ist umgeklemmt“, erklärten die Jugendlichen. Heißt: Alle Befehle führte die Maschine entgegen gesetzt als sonst üblich aus – zum Beispiel beim Paletten-Stapeln. Und alles lief bei den fünf Spielen auf Zeit. Für den Sieger gab’s einen Pokal und eine Menge Spaß hatten alle dabei.