Wesel. . Wieder holt ein Mann der zweiten Kompanie den Vogel von der Stange. Mit 279. Schuss holte sich der 44-Jährige den Titel. Maria Gabor wählte er zu seiner Königin. Jubel mit lauten Böllerschüssen vom Sportplatz.
„Jawoll!“ Mit diesem lauten Jubelruf verlieh Volker Schwirtz seiner Freude gestern Abend Ausdruck. Überwältigt zeigte sich der 44-Jährige nachdem sein Schuss den hölzernen Vogelrumpf aus dem Schießstand der Flürener Bürgerschützen zu Fall brachte und ihn somit für ein Jahr zum neuen Schützenkönig machte.
Etwa zweieinhalb Stunden hatte er mit acht weiteren Kandidaten um die Königswürde geschossen, dann endlich, um 18.31 Uhr fiel der Rest des Holzvogels von der Stange, mit dem 279. Schuss.
Viele Zuschauer hatten die kleine Wiese zwischen Bürgerhalle und dem eingezäunten Schießstand bevölkert. Ausgestattet mit Bier und Bratwurst beobachteten sie gespannt das Königsschießen, auf Klappstühlen, im Stehen und manche einfach im Gras sitzend. Je später es wurde, desto mehr Leute drängten sich auf dem kleinen Platz und bei jedem Treffer ging ein kleines Raunen durch die Menge. Je mehr Späne dabei flogen, desto größer das Aufsehen.
Fünf Paare gehören dazu
Das Königspaar wählte gestern auch ihren Thron. Sie entschieden sich für Gerhard Gabor und Sabine Kock als erstes Paar.
Axel Kapell und Kristine Schwirtz bilden das zweite Paar. Dem Flürener Thron gehören weiterhin Günter und Isolde Frankenberg (drittes Paar), Martin Schubert und Martina Oehmichen als viertes Paar sowie Stefan und Nicole Schapfeld als fünftes Paar an.
Während einige Besucher sich am Platzkonzert einiger Spielmannszüge im Zelt erfreuten oder sich auf der dazugehörigen Kirmes mit Schießstand und Autoscooter amüsierten, schienen die meisten interessiert an der Frage, wer die Nachfolge des zu diesem Zeitpunkt noch amtierenden Königs Josef Kröll antreten würde. Als der Vogel endlich fiel, wurde der neue Regent traditionell mit Böllerschüssen begrüßt, die vom nah gelegenen Sportplatz aus gezündet wurden. Doch sie schienen fast im Jubel der Menge unterzugehen. Sogleich stürzten sich Schützenkameraden und Fotografen auf den neuen König. Besonders groß war die Freude bei der zweiten Kompanie, die nun zum zweiten Mal in Folge den König stellt. „Er ist ein ganz wichtiger Mann der zweiten Kompanie“, sagte Richard Theissen, der Kompanieführer der zweiten Kompanie und auch sein Vorgänger Josef Kröll zeigt sich zufrieden: „Ich wünsche ihm ein wunderschönes Thronjahr.“
Am späteren Abend wurde König Volker zusammen mit seiner Königin Maria Gabor und seinem Gefolge aus fünf weiteren Thronpaaren feierlich inthronisiert. Heute Abend folgt der Krönungsball, bei dem viele Ehrengäste ihre Aufwartung machen werden. Auch das WM-Spiel wird übertragen, König Volker gibt sich optimistisch: „2:0 für Deutschland.“