Wesel. .

Über einen Storch in der Nachbarschaft können sich vielleicht bald die Anwohner im Bereich Büdericher Landwehr freuen. Sie hatten hier im letzten Jahr bereits Störche gesichtet, so dass der Heimatverein, in der Hoffnung, Meister Adebar möge sich dort niederlassen, am Samstag ein Storchennest auf den ehemaligen RWE-Trafo-Turm gebaut hat, der dem Verein seit letztem Jahr gehört.

Als Peter Schmidt, der als Mitglied des Heimatvereins für den Turm zuständig ist, vor einiger Zeit selbst einen Storch vorbeifliegen sah, kam ihm die Idee. Wieso nicht ein Storchennest auf den Turm setzen? Die Bedingungen scheinen ideal. An drei Seiten sind freie Felder und nur wenige Meter weiter fließt der Bach, die Wardtley. Im Sommer gibt es hier Frösche, die zusammen mit Fischen und Nagetieren die Nahrungsgrundlage der gefiederten Langbeine bilden. Auch das Feuchtgebiet im Bereich Xantener Straße ist nicht weit entfernt, so dass zumindest das Nahrungsangebot überzeugen sollte.

Ring aus Weidenzweigen

So informierte sich Schmidt auf Internetseiten von Storchenschutzvereinen, wie ein passendes Nest gebaut wird. Auf einer Platte aus Douglasienholz, das sich wegen seiner Wetterbeständigkeit anbietet, hat er einen Ring aus Weidenzweigen geflochten, der mit einem Durchmesser von etwa einem Meter und zwanzig die Basis für das Vogelheim bildet.

Mit einem Kran fuhr Mario Straetmans, Mitarbeiter bei einer ortsansässigen Dachdeckerfirma, in die luftige Höhe von etwa elf Metern auf das Turmdach und brachte das Nest an. Eine Vorrichtung dafür war bereits installiert worden, als das Dach im vergangenen Jahr neu gemacht wurde.

Anschließend fuhr Peter Schmidt selbst zum Nest hoch und sorgte für die Inneneinrichtung: mit Heu und Rindenmulch ausgelegt ist es nun so gut wie bezugsfertig. Ein paar Spritzer weiße Farbe, sollen Storchenkot darstellen, damit es so aussieht, als ob hier bereits ein Storch genistet hätte. Das sei eine übliche Vorgehensweise, damit ein fremder Storch es besser annimmt. Nun bleibt nur noch abzuwarten, ob es bald besiedelt wird.

Vögel renovieren die Nester

Es könnte gelingen, denn nach Auskunft der Biologischen Station kommen jetzt nach und nach die heimischen Weißstörche wieder zurück in ihre Brutgebiete. Manche sind bereits sehr früh eingetroffen, wie zum Beispiel in der Dingdener Heide. Da ist das Männchen bereits am 6. Februar an seinem alten Brutplatz eingetroffen. Umgehend begann der Storch mit den Renovierungsarbeiten am Nest.

In Bislich hat das Paar an der Kirche den gesamten Winter in der Umgebung verbracht und ist ebenfalls bereits fleißig mit den Renovierungsarbeiten am Nest beschäftigt. Nun ist auch das Männchen vom Paar am Forellenstübchen eingetroffen. Dieser Storch wurde als Nestling in Hohenprießnitz bei Leipzig im Jahr 2009 beringt. Auch auf der Bislicher Insel trafen die ersten Weißstörche in den letzten Tagen ein.