Wesel. . Die „Familie Malente“ feierte Zehnjähriges im Bühnenhaus Wesel – und so mancher Prominente gratulierte. Dirk Voßberg und Knut Vanmarcke achten auf jede Kleinigkeit, überzeichnen die Figuren und verleihen ihnen auch stimmlich einen hohen Wiedererkennungswert.
Wenn Dirk Voßberg und Knut Vanmarcke alias „Familie Malente“ nach ihrer Musikrevue die Bühne verlassen, geht das Publikum nicht nur mit einem zufriedenen Gefühl nach Hause, sondern hat auch den einen oder anderen Ohrwurm. So erging es den jeweils 600 Gästen der Jubiläumsshow „Das bisschen Spaß muss sein“ am Samstag und Sonntag im Weseler Bühnenhaus.
Zehn Jahre „Familie Malente“, da gratulierte auch so mancher Promi. Weil deren Terminkalender meist zum Bersten gefüllt sind, übernahmen die Hamburger Parodisten diesen Part kurzerhand selbst. Herrlich abgedreht beispielsweise Dirk Voßberg in der Rolle des Modegurus Karl Lagerfeld. Da stimmte nicht nur rein äußerlich vom grauen Zopf bis zu den Handschuhen jedes Detail, selbst Gestik und leicht blasierte Stimme passten. „Rein modetechnisch ist das hier Bitterfeld“, bemerkte „Lagerfeld“ mit einem Blick in den Saal. Unterstützt von den Musicalerfahrenen Carola Thierheimer, Daniela Tweesmann und Jules Matberg als „Rosie Singers“ brannten „Peter und Nico Malente“ ein wahres Feuerwerk aus Schlagerklassikern ab. Schon nach wenigen Minuten ging das Publikum bei dem Belafonte-Medley aus „Mathilda“ und „Angelina“ klatschend mit.
Hoher Wiedererkennungswert
Ein gelungener Spaß war auch die Bühnendeko. Für ihr Best-Of-Programm wählten die Entertainer eine Künstlergarderobe aus den 60ern. Die Kunst der „Familie Malente“ besteht in punktgenauen Parodien bekannter Stars wie Nana Mouskouri, Andrea Berg oder Mireille Mathieu. Sie achten auf jede Kleinigkeit, überzeichnen sie und verleihen ihren Figuren auch stimmlich einen hohen Wiedererkennungswert. Der von Knut Vanmarckens in Szene gesetzte Howard Carpendale etwa besticht durch einen Slang, der fast perfekter als das Original klingt. Zwischendurch plauderten die Bühnengeschwister aus dem Nähkästchen, erzählten von ihrem Engagement auf einem Kreuzfahrtschiff und seltsamen Fragen („Schlafen sie eigentlich auch auf dem Schiff?“) der Passagiere. Dazu banden sie das Publikum ein, verteilten als Bata Ilic mit Betonfrisur und Vorstehergebiss Knoblauchpillen, um gleich darauf den dazu passenden Song („Dich erkenn’ ich mit verbundenen Augen“) anzustimmen. Neben teils derbem Klamauk fehlten auch die ernsten Innenansichten der Künstler nicht. „Als wir vor einem Auftritt vom Unfalltod eines Freundes erfuhren, haben wir bis viertel vor Acht in der Garderobe geheult und sind dann auf die Bühne gegangen.“ Die Show muss weitergehen. Und die macht den beiden meistens richtig Spaß.