Wesel. . Die Broschüre mit den Übernachtungsmöglichkeiten, die die Kreisstadt zu bieten hat, ist neu erschienen. Der Verkehrsverein hält sie bereit - nicht nur für Gäste, sondern auch für Weseler, die ihren Besuch außerhalb ihres Hauses oder ihrer Wohnung unterbringen möchten.
Wesel ist immer häufiger das Ziel von Gästen, die über Nacht bleiben. Im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der Übernachtungen um mehr als 20 Prozent von 190 940 auf 231 275 (Stand Ende November). Damit ist die Kreisstadt mit Blick auf die anderen Städte in den Kreisen Wesel, Kleve und Viersen spitze. Sogar die Zahlen von Krefeld wurden übertrumpft, wie Bürgermeisterin Ulrike Westkamp gestern bei der Vorstellung der neuen Broschüre „Übernachten in Wesel am Rhein“ bekanntgab.
Unter dem Motto „Wesel lädt ein“ enthält das 22-seitige Heft 48 Unterkünfte, darunter acht Hotels, 32 Ferienwohnungen und acht Privatquartiere. Angefangen beim Wellness-Hotel über die Pension bis hin zur Vier-Sterne-Ferienwohnung. Vier Vermieter strichen ihr Angebot, drei kamen neu hinzu. Darunter die Ferienwohnung Café Minchen von Familie Bongers an der Dinslakener Landstraße 34. Sie ist 91 Quadratmeter groß, ebenerdig und damit für Rollstuhlfahrer geeignet, und sie hat sogar einen eigenen Garten mit Grill, Teich und Strandkorb. Mindestens zwei Nächte müssen die Gäste bleiben, die zu zweit 60 Euro zahlen, jede weitere Person ist mit zehn Euro dabei. Maximal können fünf Besucher übernachten. Neu ist auch die Ferienwohnung „Auszeit“ von Familie Nehnes an der Bislicher Straße 118 in Bislich und die Ferienwohnung „Im Dichterviertel“ von Ilse Bosch am Hölderlinweg 4 in Flüren.
Die Gründe, das Wesel so boomt, sind vielfältig. Westkamp führt auch die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Stadt an, nennt beispielhaft Byk und Altana, die Gäste aus aller Welt haben. Auch die Radrouten ziehen so manchen an, etwa die Römer-Lippe-Route, die direkt am Café Minchen vorbeiführt. Häufig werde Claudia Bongers dort nach einer Übernachtungsmöglichkeit gefragt, meist von niederländischen Gästen, die gern radeln. Belgische Besucher sind vor allem im Welcome-Hotel zu finden, weiß Westkamp.
Kurzfristig sei dort am Wochenende nichts buchbar. Hinzu kommt das Erholungszentrum Grav-Insel mit seinen Übernachtungszahlen und auch der Wohnmobilstellplatz. Gäste in Häusern mit maximal neun Betten tauchen in der Statistik allerdings überhaupt nicht auf.
Rein rechnerisch lässt ein Übernachtungsgast 142,50 Euro in Wesel, macht 32,9 Millionen Euro insgesamt. Dabei ist die Verweildauer mit 1,7 Tagen seit Jahren konstant. City-Manager Thomas Brocker peilt nun zwei Tage als Ziel an und freut sich zusammen mit Westkamp auf das geplante Tourismuskonzept, das für weitere Angebote und Anreize sorgen soll.