Schermbeck. . Im „kleinsten Strommuseum der Welt“ plant der Turmverein Damm in Schermbeck in dieser Saison Lesungen oder Kabarett. Neu sind auch der Turmhonig, die „scharfen Sachen“ und die Warnwesten. Auch die Museumssammlung ist durch einige neue Fundstücke gewachsen.
Natürlich, der Originalstopfpilz von Konrad Adenauer entlockt den Besuchern immer noch die größte Begeisterung. Aber auch die anderen Objekte haben das Potenzial zum Schmunzler. Wie die elektrische Keramik-Kaffeekanne mit vergoldetem Dekor aus den 50er Jahren. Die benutzte damals eine Dame aus Schermbeck, die das Schmuckstück gerade dem Turmverein Damm spendete. Im Mai eröffnet das kleinste Strommuseum der Welt wieder seine Pforte. Auch für kulturelle Veranstaltungen.
Vor zwei Jahren gab es den Literaturm, eine Lesung mit Empfang. „Wir haben mit 40 Personen kalkuliert“, sagt Elmar Venohr, Sprecher des Turmvereins. „Es waren 120 da.“ Allen Unkenrufen zum Trotz, denn „mit Kultur braucht ihr in Damm nicht kommen“, hieß es damals im Dorf. In diesem Jahr wird es also wieder Kultur geben, entweder in Form des Literaturms oder des Kabarettturms, so Venohr.
Jubiläums-Sommerfest
Nicht fehlen darf das Sommerfest im Terminkalender des Vereins. Die Veranstaltung kurz nach dem Ende der Sommerferien hat sich längst als Nachbarschaftsfest für alle Generationen etabliert. In diesem Jahr gibt es schon die fünfte Auflage. „Ein Jubiläums-Sommerfest“ nennt es Ernst-Hermann Göbel, der Vorsitzende des Turmvereins. Die Besucher dürfen sich dann wieder aufs Turmbier und den Turmschnaps freuen. „Wir wollen in aller Munde sein“, sagt Göbel und zückt gleich die Messer. Die sind nämlich neu. Original Schweizer Messer mit einem per Laser eingebrannten Turm auf der Klinge. Das Dreierset besteht aus einem Pit-Messer, einem Gemüse- und Tomatenmesser. „Eine scharfe Sache“ lautet der Titel des Messerprogramms. „Bislang hat sich jeder geschnitten“, scherzt Göbel.
Nummer 304 ist reserviert
311 Mitglieder hat der Turmverein Damm. Die Nummer 304 ist für den Postboten Rolf Hebisch reserviert. Der Schalke-Fan (deswegen: 04) hat immer gesagt, wenn er in den Ruhestand geht, kommt er zu den Türmern. Jetzt ist er im Ruhestand – und die Türmer warten auf ihn.
Das jüngste Mitglied des Turmvereins ist die kürzlich geborene Ella, die direkt mit der Geburt im Verein angemeldet wurde. Für die Zukunft ist also gesorgt.
Im Februar finden Vorstandswahlen statt, am Sonntag vor Rosenmontag beteiligt sich der Turmverein an dem kleinen Dammer Karnevalsumzug. Natürlich mit dem kleinsten Wagen.
Das Strommuseum öffnet am ersten Sonntag im Mai und ist dann bis Oktober an jedem ersten Sonntag im Monat von 11.30 bis 16 Uhr geöffnet. Sonderführungen sind nach Absprache buchbar. Im vergangenen Jahr gab es 35 Sonderführungen.
Und schon zieht er das neue Produkt hervor: die quietschgelbe Turmverein-Warnweste. Beide nützlichen Souvenirs sind über die Internetseite des Turmvereins (www.turmverein-damm.de) zu bestellen. Die anderen, bereits bekannten Turmprodukte wie die Turmsalami, den Turmkäse oder das Turmbier gibt es bei den jeweiligen Vertriebshändlern. Hinzu gekommen ist der Turmhonig von Imker Wolfgang Sondermann aus Marienthal.
Den Ort bekannter gemacht
Neu sind auch einige Ausstellungsstücke. Frisch eingetroffen ist eine Schalttafel, die demnächst in der oberen Etage des Turms an der Wand hängen wird. Außerdem hat das kleinste Strommuseum der Welt nun auch den kleinsten Schwarz-Weiß-Fernseher und den kleinsten Farbfernseher der Welt, sagt Göbel lachend. Gern gesehen ist aber auch die Wäschepumpe mit Handbetrieb (Foto im Text), das Reise-Grammophon im Leoparden-Look und der Ein-Tassen-Wasserkocher. Die Exponate ziehen die Besucher von Nah und Fern an. Gern erinnern sich die Türmer an das bundesweite Unimog-Treffen am Turm. 300 Fahrzeuge versammelten sich in Damm, so viele, dass die Polizei sogar kurzzeitig den Verkehr auf der B58 regeln musste. „Wir haben mit dem Turmverein erreicht, dass Damm bekannter geworden ist. Und Schermbeck gleich mit“, ist sich Göbel sicher.