Wesel. . Seit zwei Jahren bietet Dr. Michael Wefelnberg am Evangelischen Krankenhaus Substitution für Suchtpatienten an. Nun muss er die Räume verlassen, und keiner bietet Ersatz an
Noch sind die Temperaturen mild und ist der Winter gar nicht so richtig angekommen. Das kann sich aber ganz schnell ändern, und dann wird es für die Suchtpatienten, die am Evangelischen Krankenhaus mit Methadon versorgt werden, schwierig.
Denn das Gebäude des Krankenhauses, in dem der Hünxer Arzt Dr. Michael Wefelnberg seit zwei Jahren die Methadon-Substitution anbietet, soll abgerissen werden. Die Heizung ist bereits ausgebaut, bei Frost kann das Methadon gefrieren. Nun ist Wefelnberg dringend auf der Suche nach einer neuen Bleibe.
Im Sommer erhielt er die Nachricht, dass er die gemieteten Räume verlassen muss. Die anderen Mieter, darunter die Diakonie und Weight Watchers, sind bereits umgezogen. Für den Arzt gestaltet sich die Suche nach einer neuen Bleibe aber schwierig. Das liege vor allem an der Angst vor den Suchtpatienten, ist Wefelnberg überzeugt. Sowohl bei der Stadt als auch beim Kreis Wesel habe er angefragt, berichtet der Arzt. „Überall hieß es, man habe keine geeigneten Räume.“ Beim Marien-Hospital, der Caritas und privaten Immobilienanbietern war er ebenfalls nicht erfolgreich.
Wefelnberg kann die Angst der Leute verstehen, sagt er. Nichtsdestotrotz braucht er neue Räume, um das Angebot in Wesel aufrecht erhalten zu können. 40 bis 50 Quadratmeter sind nötig, eine Toilette mit Waschbecken und ein weiteres Waschbecken für das Drogen-Screening. Die Räume sollten an einer belebten, hellen und ungemütlichen Straße liegen, am besten ohne Bank oder Park vor der Tür, sagt er: um eine Szene zu vermeiden. „Rumlungern“, das bei Obrighovener Anwohnern in den vergangenen zwei Jahren immer wieder für Ärger sorgte, könne man nicht immer verhindern, räumt Wefelnberg ein. Er will sich aber dafür einsetzen, dass das nicht überhandnehme.
Wer den Arzt unterstützen möchte, findet unter www.wefelnberg.de alle Kontaktdaten.