Schermbeck. . Raus aus der Tür, rein in den Stall – das könnte zukünftig in Schermbeck an der Alten Poststraße möglich sein. Dem Projekt „Wohnen mit Pferden“ stimmten die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses nun mehrheitlich zu. Aber nicht jeder ist von dem Projekt überzeugt.

Dem Projekt „Wohnen mit Pferden“an der Alten Poststraße, Ecke Kapellenweg stimmten die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses in der Sitzung am Donnerstag mehrheitlich zu. Allerdings ist nicht jeder von dem Projekt überzeugt.

Im September diskutierten Politik und Verwaltung zuletzt über das Vorhaben. Es sah vor, in direkter Umgebung zu der Wohn- und Reitanlage ein Reitwegenetz sowie eine Rad- und Pferdestation für touristische Zwecke zu installieren. Das ging den Politikern damals zu weit, sie forderten den Investor auf, sein Konzept zu überarbeiten. Das ist nun passiert. Ein Reitwegenetz ist nicht mehr vorgesehen, ebenso wird auf die Rad- und Pferdestation verzichtet.

Geplant sind Häuser, an denen unmittelbar Ställe angegliedert sind, so dass Ross und Reiter nah beieinander sind. Zwölf Bauplätze für Wohnhäuser mit Ställen und Padocks sieht das Unternehmen „LSK – Wohnen mit Pferden GmbH“ vor. Zudem soll es eine Reithalle mit Nebengebäuden und Weideflächen geben. Wie lange das ganze denn dauern würde, bis das Vorhaben beginnen könnte, wollte Klaus Roth von der BfB wissen. Rund ein Jahr, meinte Bauamtsleiterin Irmgard Schwenk.

„Wer kontrolliert das denn?“

Einige Politiker hatten Bauchschmerzen bei dem Vorhaben. So meinen die Grünen, dass ein dauerhaftes Wohnen mit Pferden nicht gesichert sei – zumal zwei Flächen als Pachtflächen ausgewiesen seien, meinte Jürgen Trick. Die FDP schloss sich der Kritik an. In ein paar Jahren würde dort noch ein Pferdeanhänger stehen und das sei es dann gewesen. Irmgard Schwenk betonte, die Gemeindeverwaltung werde vertraglich festzurren, dass eine Pferdehaltung zwingend erforderlich sei. „Wer kontrolliert das denn“, fügte Klaus Roth rhetorisch hinzu. Egon Stuhldreier (CDU) störte ein anderer Punkt. Er kritisierte, dass die Ausgleichsfläche von 3,1 Hektar für die Baufläche auf einer Ackerfläche südlich des Gebietes erfolgen soll. Der Acker sei verloren, man sollte wertvolle Ackerflächen schonen und stattdessen lieber ein anderes Gebiet bevorzugen.

Trotz der Kritik sprach sich die Mehrheit der Ausschussmitglieder von SPD und CDU dafür aus, das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplanes einzuleiten. Grüne, FDP und USWG stimmten dagegen, auch die BfB unterstütze das Vorhaben nicht, betonte Roth, der im Ausschuss aber kein Stimmrecht hat.