Hamminkeln. .

Einen runden Geburtstag feiert das Dingdener Freibad im kommenden Jahr: Am 23. Mai 1964 wurde die Badeanstalt eingeweiht.

Das waren noch Zeiten: Bei der Einweihung des Dingdener Freibades vor fast 50 Jahren forderte der damalige Bürgermeister Heinrich Schlütter den Bademeister Manfred Hengstermann auf, für die Sitte und Moral der Badegäste zu sorgen. Heute müssen die Verantwortlichen im Freibad vielmehr auf das Geschehen nach Schließung achten, denn nicht selten verursachen nächtliche Besucher erhebliche Schäden. Doch auch diesem Phänomen haben sich die Dingdener inzwischen gestellt und eine Lösung gefunden. Bis zur nächsten Saison können sie sich um etwas ganz anderes kümmern: 50 Jahre Freibad in Dingden.

Dazu muss man natürlich zurückblicken. Das haben Helmut Wisniewski, Vorsitzender des Dingdener Freibad-Vereins, und seine Stellvertreterin Ulla Terörde inzwischen ausgiebig getan. Sie haben in den Zeitungsarchiven gestöbert und nach alten Fotos gesucht. Sie sind nicht nur auf die Forderung des damaligen Bürgermeisters nach Sitte und Anstand gestoßen, sie haben auch entdeckt, dass vor fast 50 Jahren der damalige Kreis Borken gleich mehrere Freibäder gleicher Bauart erstellen ließ, eines davon in Dingden. Schnell erfreute sich das Bad großer Beliebtheit und zog die Besucher an. Schon am Ende der ersten Saison sollen es mehr als 40000 gewesen sein. Vielen Kindern brachte Bademeister Hengstermann das Schwimmen bei.

Das Freibad blieb über viele Jahre Anziehungspunkt des Ortes. Vor gut 20 Jahren war schließlich eine „Runderneuerung“ erforderlich. Das gekachelte Becken wurde durch ein Stahlbecken ersetzt, der Drei-Meter-Turm war schon vorher verschwunden. Und natürlich wurde auch die Sanierung mit einer Eröffnungsfeier im April 1993 abgeschlossen. Bei der sprang übrigens der damalige Hamminkelner Bürgermeister Heinrich Meyers gemeinsam mit Ratsfrau Gerda Opalka ins Wasser.

Doch schon ein paar Jahre später bildeten sich schwarze Wolken über dem idyllisch gelegenen Bad. Die Stadt kürzte die Öffnungszeiten - trotz schönstem Schwimmwetter - und vor dem Rathaus bildeten sich Schlangen der Protestierer. Das war gleichzeitig die Geburtsstunde des Freibadvereins. Seit August 2000 kümmern sich die Frauen und Männer um Helmut Wisniewski um das Bad, bevor die städtische Freiluftsaison beginnt. 2700 Mitglieder gehören dem Verein mittlerweile an. Sie sind gemeinsam mit den Dingdenern aufgefordert, fürs Jubiläum nach historischen Bildern zu suchen, die am 23. Mai 2014 in einer kleinen Ausstellung gezeigt werden sollen.

Die ersten Pläne für den 23. Mai 2014 haben der Vorsitzende des Freibadvereins und seine Stellvertreterin Ulla Terörde schon gemacht. An diesem Tag wird es freien Eintritt ins Bad und Aktionen vom Tauchen und Paddeln bis zum Kunstspringen geben.