Wesel. . Bagger werden die Schlammschicht vom Ufer bis zum Sandboden abtragen. Der Heidesee wird seine ursprüngliche Vegetation zurück bekommen. Für die Arbeiten im Rahmen des Lifeplus-Projektes wird der Weg gesperrt sein.

Wieder rücken schwere Geräte ans Schwarze Wasser - Bagger werden vorsichtig die Schlammschicht und einen Teil der Begrünung des Nordufers abtragen. Spätestens in zwei Wochen sollen die Arbeiten beginnen, dann wird für einige Tage der Weg gesperrt sein.

Ziel der Arbeiten ist es, den See - er speist sich ausschließlich aus Regenwasser - wieder zum richtigen Heidesee zu machen. Ganz so, wie es früher war, bevor die Kiefern angepflanzt wurden: Der sandige Boden des Ufers soll unter den Schlamm-Schichten freigelegt werden.

Platz für Strandling und Froschkraut

Im Sand schlummern noch keimfähige Samen. Das hoffen Wilhelm Itjeshorst von der Biologischen Station des Kreises Wesel und Heinz-Hermann Verholte vom Regionalverband Ruhr: Strandling, Wasserlobelie, Froschkraut und andere sollen sich wieder ansiedeln. Derzeit wird Wasser aus dem See gelassen, damit die Bagger exakt arbeiten können. „Das Schwarze Wasser ist ein Naturschutzgebiet von europäischer Bedeutung“, betont Verholte, „es ist etwas ganz Besonderes.“

Damit die Biologie des Heidesees funktioniert, bedarf es offener, sandiger Ufer, die mal trocken, mal nass sind. Wind und Wellen sind nötig, um Sauerstoff einzubringen. Ein Klima, in dem sich die seltenen Sumpfpflanzen heimisch fühlen.

Altes Moor wieder herstellen

Die Arbeiten werden sich auf rund 200 Meter am Ufer der Aussichtsdüne zwischen den beiden Seerosenbereichen abspielen. Nördlich der Düne gibt es ebenfalls zu tun: Hier gab es vor rund 10000 Jahren ein Moor. Es soll neu entstehen können. Bäume sind bereits gefällt, nun soll der Schlamm abgetragen werden, rund 40 Zentimeter tief. „Wir vermuten, dass es auch hier ein Gewässer gab“, so Verholten. Diesen Zustand will man wieder herstellen. „Wer weiß, vielleicht gibt es dann in 10 000 Jahren wieder einen Moorsee.“

Es sei wichtig, die Arbeiten jetzt anzugehen. Noch sind die Reptilien in der Lage, zu fliehen. Im Winter sind sie bewegungsunfähig. Die Arbeiten gehören zum Lifeplus-Projekt Bodensaure Eichenwälder mit Mooren und Heiden der EU.