Wesel. .

Der Heimatverein Büderich und Gest ist eine agile Gemeinschaft und seit nun um einen Trafo-Turm reicher.

Denn die Nutzungsidee der Büdericher stieß beim RWE auf so viel Anerkennung und Zustimmung, dass Mitarbeiter Michael Sonfeld den Verantwortlichen des Heimatvereins den symbolischen Schlüssel für die ehemalige Stromstation überreichte. Zu diesem Ereignis hatte der Verein auch gleich die Nachbarschaft Büdericher Landwehr zu Würsten, Kaffee und Getränken eingeladen.

Die frühere Trafo-Station steht im Bereich des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers „Prisoner of War Transit Enclosures“. Vom inzwischen verstorbenen Heimatvereinsvorsitzenden Wido Straetmans stammte die Idee, im Turm mit einer Dauerausstellung an die vergangenen Kriegsgeschehnisse unter dem Motto „Zeichen der Zeit - Büderich im 20. Jahrhundert“ zu erinnern, da der Platz dazu am bestehenden Mahnmal fehlt. „Diese Vorstellung möchten wir in seinem Sinne fortsetzen“, betonte gestern Peter Schmidt vom Heimatverein.

Fertigstellung 2015

Bis es aber so weit ist, bleibt für die Mitglieder noch einiges zu tun. Rund um den Trafo-Turm muss noch alles gepflastert und das Erdgeschoss des Gebäudes gestrichen werden. Pünktlich zum 70. Jahrestag des Kriegsgefangenenlagers im Jahr 2015 soll die geplante Ausstellung fertig sein. Ein neues Dach hat der Turm bereits. Schon zu benutzen ist außerdem die Ladestation für E-Bikes, die außen am Gebäude angebracht ist.

Michael Sonfeld, bei RWE Deutschland für die Liegenschaften und das Turm-Nachnutzungsprojekt verantwortlich, freute sich, dass die Zahl der Turmfreunde immer weiter steigt. Ziel sei es, die einzelnen „Turm-Besitzer“ und deren Angebote zu vernetzen. Darüber hinaus lobte er den Heimatverein für sein Engagement und das Konzept, das nicht nur den geschichtlichen Aspekt berücksichtigt. Auch der Artenschutz kommt zu seinem Recht. Oben auf dem Dach kann ein Storchennest gebaut werden, und am Gebäude werden noch Nistkästen angebracht.