Wesel. .

Ein Vorbild für ihre Kinderfahrradstadtpläne fand die Stadt Wesel in ganz Deutschland nicht, als sie 2008 die Idee umsetzte und den ersten Plan veröffentlichte. „Da waren wir Vorreiter“, sagt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Mittlerweile habe das Projekt in mehreren Kommunen Nachahmer gefunden, und auch in Wesel seien die kindgerecht gestalteten Karten nach wie vor sehr gefragt. Nach sechs gedruckten Plänen, die das gesamte Stadtgebiet abdecken, gibt es nun eine weitere Veröffentlichung. In einer Broschüre haben der Fahrradbeauftragte Michael Blaess und sein Team die Weseler Kinderfahrradstadtpläne kompakt zusammengefasst.

Es sei ein Wunsch aus der Bevölkerung gewesen, einen gebündelten Plan für das gesamte Stadtgebiet zu haben, sagt Michael Blaess. In der Form, wie die Karten gestaltet sind, wäre ein Gesamtplan aber unübersichtlich oder nicht mehr handlich gewesen. Die Stadt entschied sich deshalb alternativ für die Form der Broschüre.

3500 Stück gedruckt

Auf über 30 Seiten gibt es kleine Pläne einzelner Stadtteile und dazu passende Tipps zu Infrastruktur und Freizeitmöglichkeiten. Tipps zu besonders gefährlichen Straßenecken und Verkehrsregeln, Erklärungen der wichtigsten Verkehrszeichen, Infos zu Fahrradrouten und vieles mehr runden die Broschüre ab. Sie ist in einer Auflage von 3500 Stück gedruckt worden, die Kosten von 5000 Euro wurden zu 75 Prozent durch Fördermittel des Landes getragen. Das Heft wird nun an die Grundschulen verteilt. Auch in der Stadtinformation am Großen Markt und an der Information im Rathaus ist es erhältlich.

Ebenfalls dort liegen ab heute neue Flyer mit dem Titel „Radweg oder Straße?“ aus. Diese werden voraussichtlich Ende des Monats auch an die Weseler Haushalte verteilt. 30 000 Stück ließ die Stadt in Zusammenarbeit mit dem NRW-Verkehrsministerium und der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen (AGFS) drucken. Mit dem Ziel, gebündelte Antworten auf die häufigsten Fragen zur Radwegebenutzungspflicht zu geben, wie Michael Blaess erklärt. Wann muss ein Radweg benutzt werden, wann die Straße und wann hat der Radfahrer die Wahl? Auf diese und weitere Fragen finden Radler Antworten in dem Flyer, der in mehreren fahrradfreundlichen Städten veröffentlich wird und deshalb nicht mit Weseler Motiven bedruckt ist.

Der Druck hat ebenfalls 5000 Euro gekostet. Die Kosten tragen das Land Nordrhein-Westfalen und die AGFS.

Corina Rduch, Hessenweg, hat ein Damen-City-Fahrrad gewonnen. Die Stadt Wesel verloste das Rad unter allen, die an der Mobilitätsbefragung teilnahmen. 3000 Haushalte in Wesel wurden angeschrieben und befragt, wann sie für welche Wege welche Verkehrsmittel benutzen. Die Ergebnisse werden derzeit ausgewertet und sollen voraussichtlich im November in den politischen Gremien vorgestellt werden.

Mit der Resonanz war die Stadt zufrieden. Es liegen Wegeprotokolle von 1120 Personen aus 479 Haushalten vor, Die Rücklauf reicht für ein repräsentatives Ergebnis.