Wesel. .
Bahn und Politik feiern sich beim Betuwe-Ortstermin in Rees-Haldern in großer Runde. Wofür eigentlich, fragt sich Gert Bork, Sprecher der Weseler Bürgerinitiative „Betuwe - so nicht“.
„Sicher, die Kommunen sparen Millionen an Eigenmitteln für einen Bahnbau, der sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht hätte. Aber sonst. Die Bahn baut ein Gleis, welches sie dringend braucht. Das ist ihre Aufgabe. Vom Steuerzahler bezahlt, der übrigens auch an der Strecke wohnt“, stellt der Weseler fest.
Außer Wahlkampfgetöse und schönen Worten habe es in Haldern nur eine einzige handfeste Zusage gegeben: Ein ICE wird auf den Namen Emmerich getauft. Das sei zwar schön für die Stadt, findet Bork und stellt die Frage, was es denn für die lärmgeplagten Anwohner gibt. Die Antwort liefert er sofort: Schallschutz aus dem vorigen Jahrhundert. Der antiquierte Schienenbonus, dessen Abschaffung spürbare Verbesserung gebracht hätte, werde erst 2015 kommen. Auch in Sachen Sicherheit sind die Betroffenen entlang der Schiene nicht weitergekommen, reklamiert Bork. Da seien die Feuerwehren aufgefordert worden, doch am „tollen Konzept“ der Bahn mitzumachen. Bork: „Ist das Unwissenheit oder dreist? Die Feuerwehren haben längst ein taugliches Mindestkonzept vorgelegt, die Bahn will allerdings die Kosten nicht übernehmen.“
Gelegenheit nutzen
Beim Termin sei nichts zum Werteverfall der Immobilien, zu Erschütterungsschäden, zur Gestaltung der Lärmschutzwände, zu Bahnhöfen oder zur Bürgerbeteiligung zu hören gewesen. Deshalb empfehlen Bork und seine Mitstreiter im Verband der Bürgerinitiativen, die Gelegenheit zu nutzen und beim 2. Betuwe-Gipfel am Mittwoch, 31. Juli, 18 Uhr, in der Kathrin-Türks-Halle Dinslaken teilzunehmen. Minister Groschek und Bahnvertreter sind dabei.