Kreis Wesel. .
Für 150 Mitarbeiter aus dem Kirchenkreis ist Thomas Brödenfeld der neue Vorgesetzte, wenn er Anfang Februar offiziell das Amt des Superintendenten antritt. Ein wirklicher „Boss“ möchte der 50-Jährige dabei aber nicht sein.
Er selbst sieht sich mehr als „einen aus dem Team, der vorangeht und gleichzeitig hinter seinen Leuten steht.“ Einen, der seine Mitarbeiter, aber auch die Christen der evangelischen Gemeinden zwischen Emmerich und Wesel ermutigt und ihnen zur Seite steht.
Am 3. Februar übernimmt Brödenfeld das Amt von Dieter Schütte, der in den Ruhestand geht. Schon während der vergangenen Wochen haben die beiden Männer zusammengearbeitet, hat der alte Superintendent dem neuen bei den ersten Schritten zur Seite gestanden. Im Prinzip wusste Thomas Brödenfeld bereits vorab, was mit dem Amt auf ihn zukommt. Seit 16 Jahren ist er im Kreissynodalvorstand, acht Jahre war er stellvertretender Superintendent. „Neu ist jetzt dennoch vieles“, sagt er. Vor allem an die Fülle von Terminen müsse er sich gewöhnen.
„Ich übernehme einen gut aufgestellten Kirchenkreis“, sagt Thomas Brödenfeld. Nichtsdestotrotz erwartet ihn mit der Neubesetzung der Brüner Pfarrstelle gleich eine große Aufgabe. Das Jugendreferat muss ebenfalls neu besetzt werden, Reinhard Pohle geht in die Altersteilzeit. „Mit der Auswahl eines Nachfolgers ist es da aber nicht getan“, sagt Brödenfeld. Ganztägiger Schulbetrieb fordere nun auch Veränderungen in der kirchlichen Jugendarbeit.
Aufgrund der schrumpfenden Zahl an Gemeindemitgliedern und zunehmend schwierigen finanziellen Lage werde sich die evangelische Kirche in den kommenden Jahren verändern, ist Thomas Brödenfeld überzeugt. „Wir werden schauen müssen, wo wir Angebote bündeln können“, sagt der neue Superintendent. Wichtig sei ihm dabei aber, das kirchliche Leben - also nicht nur Gottesdienste, sondern auch Jugend- und Altenarbeit sowie vieles mehr - in den einzelnen Gemeinden lebendig zu erhalten.
Zeit für die Kinder
Seine eigene Gemeinde an der Gnadenkirche wird den Superintendenten auch weiterhin zu sehen bekommen, verspricht Thomas Brödenfeld. Er behält seine Pfarrstelle, wird aber zu 75 Prozent für die nebenamtliche Arbeit des Superintentenden freigestellt. Diese 75 Prozent übernimmt Heidrun Goldbach, die Brödenfeld schon länger an der Gnadenkirche entlastet.
Trotz der Doppelbelastung im Beruf ist es dem 50-Jährigen auch wichtig, sich privat seine Freiräume zu erhalten. Einmal im Monat kocht er gemeinsam mit anderen Männern. Am liebsten verbringt er seine Freizeit aber mit seinen Kindern Marie (5) und Matthis (3).