Schermbeck. .
Durch den Wald und die blühenden Rhododendren spazieren, dabei kreative Abwechslung genießen - das möchten die Gastgeber der Freiluft-Ausstellung „Kunst in der Natur“ ihren Gästen bieten.
Wieder mit Erfolg, denn im großen Garten der Familie Hagedorn und auf dem Gelände der benachbarten Baumschule Wüstemeyer konnten die Besucher Werke von über 20 Ausstellern auf sich wirken lassen.
Regine Hagedorn, Slavica van der Schors und Brigitte Stüwe bewiesen als Organisationsteam mit der Auswahl wieder ein glückliches Händchen. Neben bekannten und bewährten Teilnehmern machen auch immer wieder neue mit. „Neue Eindrücke gewinnen, sich austauschen“, beschrieb Stüwe den Reiz der Schau für die Seite der Aussteller.
Der überzeugte auch die Duisburgerin Petra Anders, nach Bricht zu kommen. Andere Künstler schwärmten ihr von dort etwas vor, sie sagte zu und war bald selbst überzeugt. „Der Ort ist sehr stark.“ Und: „Davon träume ich selbst schon sehr lange: Mit der Kunst in die Natur zu gehen.“ Tier- und Menschenporträts sind ihr Metier, „immer sehr groß oder ganz klein“. Seit 2004 selbstständig, geht sie ihren Weg: „Das Experiment ist spannend.“
So „peu a peu“ arbeitete sich auch Anja Hellmann aus Borken vor. Glasperlen fertigte sie direkt vor Ort. Der Weg dorthin war ungewöhnlich. Ein schönes Schmuckstück, zufällig gefunden, war ihr zu teuer. „Vielleicht kann ich das auch alleine“, dachte sie sich. Einen passenden Kurs gebucht, bescheinigte der Lehrer seiner Schülerin „ein Händchen“ dafür. Seit sieben Jahren profitiert sie davon.
Zum zweiten Mal dabei war Ingrid Handzlik. Auf Köpfe und abstrakte Skulpturen hat sich die Duisburgerin spezialisiert. „Köpfe muss man planen“, beschrieb sie den Schaffensprozess. In den investiert sie eine Woche. Aus dem Stein etwas Abstraktes herauszuholen „macht mir am meisten Spaß“. Die bangen Blicke der Kollegen gen Himmel konnte sie gelassen verfolgen, denn bei der Wahl ihres beständigen Arbeitsmaterials war sie am Wochenende klar im Vorteil. Ihren Werken können ein paar Regentropfen kaum etwas anhaben.
Beim Gang durch den Wald war Aufmerksamkeit gefragt, denn sonst wäre der Gast an Sehenswertem vorbei gegangen. Die „Sarkophage der Natur“ des Dorsteners Rüdiger Goeritz oder die Metallobjekte des Gladbeckers Lambert Sperl zum Beispiel verdienten Beachtung.
Das ganze Jahr über suchen Hagedorn und van der Schors nach neuen Ausstellern. 20 sei eine gute Zahl, fand Stüwe. Die Gastgeber möchten „niemanden abweisen“, aber die Mischung müsse letztlich stimmen. Ziel des Ganzen: Das Atelier in der Natur soll „ein harmonisches Bild geben“.