Wesel. .
Das Rad hängt am Haken. Ohne Probleme lässt sich so das Rücklicht erneuern. Die Werkstatt ist gut ausgerüstet, Schraubenschlüssel jeder Größe hängen griffbereit an der Wand. Und kommen häufig zum Einsatz. Die Mitarbeiter der Spix-Radstation haben viel zu tun. Vor acht Monaten wurde die Eröffnung von „Gleis 31“ gefeiert. Neben dem Bahnhof war nach langen Diskussionen und verschiedenen Plänen ein Domizil für die Radstation gefunden worden.
Seitdem kümmert sich das Team von Ulrich Brücker um Radfahrer. „Wir haben gut zu tun“, sagt er. Acht Beschäftigte werden hier wieder für den Arbeitsmarkt fit gemacht. Das Spix-Angebot wird in der Stadt wahrgenommen, berichtet Brücker weiter. Das meiste passiere über Mund-zu-Mund-Propaganda. Viele bringen ihre Räder, um sie reparieren zu lassen. Andere lassen zum Start der Radfahr-Saison ihre Drahtesel überprüfen. Und so schauen die Mechaniker nach den Bremsen, nach der Lichtanlage. „Jemand brachte ein Hollandrad vorbei, das komplett wieder aufgebaut werden musste“, so Brücker. Am Rahmen konnte man die Farbe nicht mehr erkennen. Doch der Besitzer hängt an dem Rad, es gehörte seinem Opa. „Da spielte der Preis keine Rolle. Aber es gibt auch Fahrräder, da lohnt sich die Mühe nicht mehr“, sagt Brücker.
Die Werkstatt ist aber nur ein Teil der Radstation. Hier können in sichtdichten Boxen und in einem abgeschlossenen „Parkhaus“ insgesamt 186 Räder untergestellt werden. Dieses Angebot nutzen zurzeit 26 Radfahrer. Für Brücker ein gutes Zwischenergebnis. Im Vorfeld, berichtet er, habe man sich andere Stationen angeschaut. Dort werden auch nicht viel mehr Räder untergestellt. Ein Grund: Viele fahren mit einem alten Rad zum Bahnhof, brauchen dafür keinen bewachten Abstellplatz.
Vermehrt setzen sich Besucher an der Radstation auf das grüne Niederrheinfahrrad. Die Vermietung nimmt zu, hat der Gruppenleiter festgestellt. Da viele Touristen am Wochenende unterwegs sind, wird über eine Ausweitung der Öffnungszeiten nachgedacht. Im Moment ist die Station montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr geöffnet. Die Niederrheinräder werden aber auch samstags und sonntags angenommen und vermietet. „Ich komme halt kurz vorbei, das ist kein Problem“, sagt Brücker.