Wesel. .

Einzelhandelsverband lobt die Arbeit von Stadtmarketing und Werbegemeinschaft. Dezente Kritik an der Informationspolitik in Sachen Umgestaltung der Fußgängerzone.

Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes Niederrhein, ist „um Wesel als Wohn- und Einkaufsstadt nicht bange“. Vor dem Hintergrund eines allgemein anwachsenden Op­timismus im Handel lobt er die „positive Arbeit von Stadtmarketing und Werbegemeinschaft“. Er wendet sich gegen die Ansiedlung großflächigen Einzelhandels in den Gewerbegebieten und den Hafenbereichen und übt dezente Kritik an der Informationspolitik in Sachen Umgestaltung der Fußgängerzone.

Die Ausgangslage für Einzelhändler und Dienstleister sei in Wesel nicht schlecht, meint der Verband. Die Zentralitätskennziffer (Quotient aus Umsatz- und Kaufkraftkennziffern) sei 2009 auf 1,13 geklettert. Ein Wert über 1,0 bedeutet, dass der Umsatz in der Stadt über dem hier vorhandenen Kaufkraftpotenzial liegt, also Einkäufer von außerhalb entsprechend zum Umsatz beitragen. Trotzdem müsse sich die Stadt weiterentwickeln, meint der Einzelhandelsverband. Die Bedeutung als Einkaufsstadt könne nur beibehalten werden, wenn es bei der klaren Haltung bleibe, Einzelhandel mit so genannten zentrenrelevanten Sortimenten nur in der Innenstadt anzusiedeln.

Der Umbau der Fußgängerzone sei nach 20 Jahren nötig, meint Bommann. Er müsse sich allerdings an den Interessen der Händler und nicht an den Kapazitäten von Baufirmen orientieren. Der Wille dazu sei bei der Stadtverwaltung erkennbar. Aber sie müsse für Transparenz sorgen. Einzelhändler wie Anwohner hätten „ein Recht, die genauen Abläufe zu kennen“. Nur so könnten Kunden und Besucher rechtzeitig angesprochen und darauf hingewiesen werden. Er fordert die Wesel-Marketing GmbH auf, die Thematik in Form eines Baustellenmarketings anzugehen.

Ende des Monats will die Stadt in einem Pressegespräch über das Prozedere informieren, das im März beginnen soll.