Wesel. Dolly Buster alias Nora Baumberger tritt „aus Versehen” bei der Weseler Kommunalwahl an. Dabei würde sie ihre Kandidatur gerne zurückziehen.





Erst wollte sie, und nun doch nicht? Nora Baumberger, besser bekannt als Dolly Buster, möchte ihre gestern bekannt gewordene Kandidatur für den Weseler Stadtrat zurückziehen. Es sei alles ein großes Missverständnis gewesen, sagte Ehemann Dino Baumberger im Gespräch mit der NRZ. Beide, sowohl Dino als auch Nora Baumberger, seien von Hilde Güney, der Vorsitzenden der Unabhängigen Weseler Wählergemein-schaft (UWW), gefragt worden, ob sie die Partei unterstützen möchten. „Wir dachten dabei daran, Mitglied zu werden, aber nicht gleich für den Stadtrat zu kandidieren”, so Baumberger. Im Glauben, eine Beitrittserklärung vor sich zu haben, unterschrieben die Eheleute die Zustimmungserklärung zur Kandidatur. „Ich werde nun trotz des Missverständnisses zur Verfügung stehen”, kündigte Dino Baumberger an. „Meine Frau aber nicht.”

Um Unterstützung gebeten

Zwar sorgen die Namen Nora und Dino Baumberger im Zusammenhang mit der UWW für Aufmerksamkeit. Man habe aber auf keinen Fall gezielt mit bekannten Leuten Wahlwerbung betreiben wollen, betonte UWW-Sprecher Jürgen Oelmüller. „Die beiden leben in Wesel, wieso sollten sie sich dann nicht für ihre Heimatstadt engagieren?”, fragte er. „Für uns sind das Bürger wie alle anderen auch.” Es sei eben schwierig, mit einer kleinen Partei, die sieben Mitglieder hat, 25 Wahlbezirke zu besetzen. „Deshalb haben wir Bekannte gebeten, uns zu unterstützen.”

Bei der Kandidatur sei auf jeden Fall alles mit rechten Dingen zugegagen. „Im April haben Nora und Dino die Zustimmungserklärung unterschrieben, bei der Nominierungsversammlung im Frühsommer haben unsere Mitglieder die beiden für die Wahlbezirke 21 und 23 gewählt, der Wahlausschuss hat letztendlich alles abgesegnet”, erklärte Oelmüller.

Auch von Seiten der Stadt Wesel hieß es auf Anfrage, die Wahlvorschläge der UWW seien fristgerecht und korrekt eingereicht worden. „Aus diesem Grund kann Frau Baumberger ihre Kandidatur auch nicht mehr einfach so zurückziehen”, erklärte Angelika Kock vom Wahlbüro der Stadt. „Der Druckauftrag für die Stimmzettel ist raus, dort wird Nora Baumberger im Bezirk 21 als Kandidatin der UWW erscheinen.” Ob sie im Falle einer Wahl ihr Mandat dann annimmt, sei eine andere Frage. „Das müsste sie dann nach der Wahl mit der Partei klären, für die sie antritt.”